
Patterns of Plague: Changing Ideas about Plague in England and France, 1348-1750
Jahrhundertelang forderten immer wiederkehrende Pestausbrüche einen hohen Tribut von den Bevölkerungen in Europa und Asien. Während sich die medizinischen Interventionen und Behandlungen vom vierzehnten bis zum achtzehnten Jahrhundert nicht wesentlich veränderten, änderte sich das Verständnis darüber, wo und wie die Pest entstand.
Durch eine innovative Lektüre der in England und Frankreich produzierten medizinischen Ratgeberliteratur untersucht Patterns of Plague diese sich verändernden Wahrnehmungen über vier Jahrhunderte hinweg. Als die Pest 1348 im Mittelmeerraum auftrat, glaubten die Ärzte, dass der Zeitpunkt und die Ausbreitung der Epidemie logisch zu erklären seien und die Krankheit erfolgreich behandelt werden könne. Diese Zuversicht führte dazu, dass Pesttraktate, in denen die Ursachen und Anzeichen der Krankheit beschrieben, Ratschläge zur Vorbeugung von Infektionen gegeben und Therapien empfohlen wurden, weitestgehend einheitlich in Umlauf gebracht wurden.
Was, wo und vor allem wer für Pestausbrüche verantwortlich gemacht wurde, änderte sich jedoch beträchtlich, da sich die politischen, religiösen, wirtschaftlichen, intellektuellen, medizinischen und sogar publizistischen Umstände veränderten. Patterns of Plague beleuchtet, was in Bezug auf das Denken über die Pest konsistent war und was für bestimmte Orte und Zeiten idiosynkratisch war, und zeigt die vielen Faktoren auf, die beeinflussen, wie Menschen epidemische Krankheiten verstehen und auf sie reagieren.