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Myth of Religious Violence: Secular Ideology and the Roots of Modern Conflict
Die Vorstellung, dass Religion eine gefährliche Tendenz zur Förderung von Gewalt hat, ist Teil der konventionellen Weisheit westlicher Gesellschaften und liegt vielen unserer Institutionen und Politiken zugrunde, von der Einschränkung der öffentlichen Rolle der Religion bis hin zu den Bemühungen um die Förderung der liberalen Demokratie im Nahen Osten. William T.
Cavanaugh stellt diese konventionelle Weisheit in Frage, indem er untersucht, wie die beiden Kategorien der Religion und des Säkularen konstruiert sind. Eine wachsende Zahl wissenschaftlicher Arbeiten untersucht, wie die Kategorie "Religion" im modernen Westen und in kolonialen Kontexten in Abhängigkeit von bestimmten politischen Machtkonstellationen konstruiert wurde. Cavanaugh stützt sich auf diese wissenschaftliche Arbeit, um zu untersuchen, wie die zeitlosen und transkulturellen Kategorien "Religion" und "das Säkulare" in der Argumentation verwendet werden, dass Religion Gewalt verursacht.
Er argumentiert in drei Punkten: 1) Es gibt keine transhistorische und transkulturelle Essenz der Religion. Was in einem bestimmten Kontext als religiös oder säkular gilt, ist eine Funktion politischer Machtkonstellationen.
2) Ein solches transhistorisches und transkulturelles Konzept von Religion als nicht-rational und gewaltbereit ist einer der grundlegenden Legitimationsmythen der westlichen Gesellschaft. 3) Dieser Mythos kann und wird zur Legitimation neokolonialer Gewalt gegen nicht-westliche Andere, insbesondere die muslimische Welt, verwendet.