Bewertung:

Das Buch bietet eine aufschlussreiche und gut recherchierte Analyse des UN-Sicherheitsrats, in der das Verhältnis zwischen Legitimität und Macht untersucht wird. Ian Hurds Werk wird als prägnant, überzeugend und zugänglich gelobt, so dass es sowohl für Wissenschaftler als auch für ein breiteres Publikum mit Interesse an internationalen Beziehungen geeignet ist.
Vorteile:Aufschlussreiche Wissenschaft, gut recherchiert, erforscht Legitimität und Macht, prägnant und jargonfrei, empfohlen für den Unterricht und die persönliche Weiterbildung in internationalen Beziehungen.
Nachteile:Keine explizite Erwähnung in den Rezensionen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
After Anarchy: Legitimacy and Power in the United Nations Security Council
Die Politik der Legitimität ist für die internationalen Beziehungen von zentraler Bedeutung. Wenn Staaten eine internationale Organisation als legitim empfinden, beugen sie sich ihr, schließen sich ihr an und berufen sich auf ihre Symbole. Am Beispiel des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen zeigt Ian Hurd, wie Legitimität in den internationalen Beziehungen geschaffen, genutzt und angefochten wird. Die Autorität des Rates hängt von seiner Legitimität ab, und daher sind seine Legitimation und Delegitimation für die Staaten von größter Bedeutung.
Durch eine Untersuchung der Politik des Sicherheitsrates, einschließlich der Irak-Invasion und der Verhandlungsgeschichte der Charta der Vereinten Nationen, zeigt Hurd, dass Staaten, die die Legitimität des Rates für ihre eigenen Zwecke nutzen, dessen Status bekräftigen und selbst zu seiner Autorität beitragen. Fallstudien zu den Libyen-Sanktionen, zu friedenserhaltenden Maßnahmen und zur symbolischen Politik des Rates zeigen, wie die Legitimität des Rates die Weltpolitik prägt und wie legitimierte Autorität von Staaten auf internationale Organisationen übertragen werden kann. Da die Autorität zwischen Staaten und anderen Institutionen geteilt wird, ist das zwischenstaatliche System kein Reich der Anarchie. Die Souveränität ist auf Institutionen verteilt, die Macht haben, weil sie als legitim wahrgenommen werden.
Die innovative Herangehensweise dieses Buches an internationale Organisationen und die Theorie der internationalen Beziehungen ermöglicht neue Einblicke in die Interaktionen zwischen souveränen Staaten und den Vereinten Nationen sowie zwischen Legitimität und Machtausübung in den internationalen Beziehungen.