Bewertung:

Das Buch bietet eine tiefgründige und durchdachte Erkundung der Geschichte der Erkenntnistheorie, die ihre Entwicklung von der antiken Philosophie bis zu modernen Denkern nachzeichnet und die Herausforderungen bei der Definition von Wissen aufzeigt. Es bietet eine komplexe Erzählung, die die Ideale der Gewissheit und die Desillusionierung, die mit der Erkenntnis ihrer Unerreichbarkeit einhergeht, untersucht.
Vorteile:Das Buch wird als ein hervorragender Beitrag zur Geschichte der Philosophie beschrieben, der eine reichhaltige, komplexe und ausgefeilte Erzählung bietet. Es beschäftigt sich eingehend mit philosophischen Schlüsseltexten und Denkern und bietet Einblicke in die Entwicklung des erkenntnistheoretischen Denkens. Die Rezensenten schätzen die Tiefe der Analyse und den Mut des Autors, der sich mit der Desillusionierung der Suche nach Wissen auseinandersetzt.
Nachteile:Die Schlussfolgerung des Buches kann als deflationär empfunden werden und hinterlässt beim Leser ein Gefühl der Verzweiflung in Bezug auf die Aussichten, wahres Wissen zu erlangen. Manche könnten den dichten akademischen Inhalt als Herausforderung empfinden und das Gefühl haben, dass die rhetorische Art der Darstellungen von der Gesamtbotschaft ablenken könnte.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
After Certainty: A History of Our Epistemic Ideals and Illusions
Kein Teil der Philosophie ist so sehr von seiner Geschichte abgekoppelt wie die Erkenntnistheorie. After Certainty bietet eine Rekonstruktion dieser Geschichte, verstanden als eine Reihe sich verändernder Erwartungen an das kognitive Ideal, das Wesen wie wir in einer Welt wie dieser zu erreichen hoffen könnten.
Die Geschichte beginnt mit Aristoteles und untersucht dann, wie sein erkenntnistheoretisches Programm in der Spätantike und im Mittelalter weiterentwickelt wurde, bevor es im siebzehnten Jahrhundert dramatisch neu formuliert wurde. Wenn man die Entwicklung dieser Debatten über die Jahrhunderte hinweg verfolgt, wird deutlich, warum die Erkenntnistheorie traditionell in einen viel größeren Bereich eingebettet ist, in dem es um die menschliche Natur und die Realität der Welt, in der wir leben, geht. Schließlich wird klar, warum die Erkenntnistheorie heute ein viel engeres und spezielleres Feld geworden ist, das sich mit den Bedingungen befasst, unter denen es wahr ist zu sagen, dass jemand etwas weiß.
Basierend auf einer Reihe von Vorlesungen, die er an der Universität Oxford gehalten hat, spannt Robert Pasnau in seinem Buch einen weiten Bogen über die Geschichte der Philosophie und untersucht in einigen Details den Aufstieg der Wissenschaft als eigenständige Disziplin. Letztendlich argumentiert Pasnau, dass wir keine guten Gründe haben, uns selbst die minimalsten Standards für Wissen zuzutrauen, und das letzte Kapitel schließt mit einer Diskussion über Glauben und Hoffnung.