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Intelligence Services in the Information Age
Der Nachrichtendienst war ein zentrales Element des Kalten Krieges, und man ging davon aus, dass sein Bedarf nach dem Zusammenbruch der UdSSR abnehmen würde, doch in den letzten Jahren war er mehr denn je gefragt. Die Gräueltaten des 11.
September und der anschließende "Krieg gegen den Terrorismus" erfordern nun noch intensivere Anstrengungen. Es stellt sich die wichtige Frage, wie sich die Nachrichtendienste in die Welt der zunehmenden Bedrohungen, der Globalisierung und des erweiterten internationalen Handelns einfügen. Dieser Band enthält die jüngste Arbeit zu diesem Thema von Michael Herman, der seit 35 Jahren im britischen Nachrichtendienst tätig ist und an der Universität Oxford lehrt.
Er vergleicht die Nachrichtendienste mit anderen staatlichen Informationsdiensten und erörtert das britische Nachrichtensystem und die Gründe für seine Reform. Er geht auch auf die ethischen Fragen ein, die durch die Methoden und Ergebnisse der Nachrichtendienste aufgeworfen werden: "Machen sie die Welt insgesamt besser oder schlechter? ".
Weitere Kapitel befassen sich mit einem breiten Spektrum nachrichtendienstlicher Themen aus Vergangenheit und Gegenwart, darunter die transatlantischen Beziehungen, die Bündnisstrategien Norwegens und Neuseelands, Frau Thatchers "Entunionisierung" des britischen Sigint und persönliche Erinnerungen an das britische Kabinettsbüro in den 1970er Jahren. Michael Herman plädiert für die Professionalität der Nachrichtendienste als Beitrag zur internationalen Sicherheit und für ihre Förderung als Weltstandard. Die moderne Herausforderung besteht darin, dass die Nachrichtendienste die internationale Zusammenarbeit auf eine Art und Weise unterstützen, die ursprünglich zur Förderung nationaler Interessen entwickelt wurde, während sie gleichzeitig eine gewisse Zurückhaltung und internationale "Spielregeln" bei der Anwendung von eingreifenden und verdeckten Methoden auf ihre traditionellen Ziele entwickeln.
Die Auswirkungen des 11. September auf diese Herausforderung werden in einem nachdenklichen Nachwort erörtert.