Bewertung:

After Dark, My Sweet von Jim Thompson erforscht das Leben von zutiefst fehlerhaften Charakteren, die in einer moralisch zweideutigen Geschichte gefangen sind. Aus der Sicht eines psychisch labilen Ex-Boxers werden in dem Roman die Themen Kriminalität, Vertrauen und die Folgen psychischer Erkrankungen behandelt. Der Roman wird zwar für die Tiefe der Charaktere und die fesselnde Handlung gelobt, doch wird er auch als nicht Thompsons bestes Werk bezeichnet, mit gemischten Kritiken hinsichtlich Tempo und Klarheit.
Vorteile:Das Buch zeichnet sich durch einen faszinierenden Plot und fesselnde, komplexe Charaktere aus. Es bietet einen tiefen Einblick in die Psyche psychisch kranker Menschen und vermittelt Empathie für traditionell verwerfliche Charaktere. Der Schreibstil ist reichhaltig, mit einer lebendigen Darstellung der Noir-Atmosphäre, die den Leser fesselt. Viele Leser schätzen Thompsons einzigartigen Stil und seinen schwarzen Humor.
Nachteile:Einige Leser empfinden das Tempo als langsam und die Handlung als eindimensional, mit gelegentlich gestelztem Schreibstil. Einige Handlungen der Charaktere wirken unglaubwürdig oder deplatziert, was den Gesamteindruck schmälert. Außerdem wird das Buch im Vergleich zu Thompsons anderen Werken oft schlechter bewertet, was bei den Fans zu einer gewissen Enttäuschung führt.
(basierend auf 34 Leserbewertungen)
After Dark, My Sweet
William "Kid" Collins war einst ein angesehener Boxer. Jetzt ist er ein Herumtreiber, der aus einer psychiatrischen Anstalt ausgebrochen und auf der Flucht ist.
Eines Nachmittags lernt er Fay kennen, eine schöne junge Witwe. Sie ist klug und anständig - zumindest, wenn sie nüchtern ist.
Schon bald wird Collins in einen Entführungsfall verwickelt, der schon im Ansatz schief geht. Denn der Junge, den sie entführt haben, ist nicht wie andere Kinder: Er ist Diabetiker und ohne Insulin wird er sterben. Nicht die sicherste Situation für Collins, einen Mann, für den Stress und Gewalt schon lange Hand in Hand gehen.
After Dark, My Sweet zeigt Jim Thompson einmal mehr als den unbestrittenen Meister des American Noir. Als Grundlage für James Foleys gleichnamigen, von der Kritik gefeierten Film mit dem Schwung einer epischen Tragödie zeigt Thompsons Klassiker das gefährliche Terrain ehrlicher Menschen, die nur allzu leicht in das Böse hineingezogen werden und keinen anderen Ausweg als den nach unten sehen.