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Narrative and Cultural Humility: Reflections from the Good Witch Teaching Psychotherapy in China
Menschen aus östlichen und westlichen Kulturen haben Unterschiede in ihrer Wahrnehmung und ihrem Verständnis der Welt, die durch eine kollektivistische/individualistische Unterscheidung nicht gut dargestellt werden. Die Unterschiede in der Weltanschauung sind in den persönlichen Beziehungen und in der Art und Weise, wie Menschen versuchen, den "Anderen" im Verhältnis zu sich selbst zu verstehen, eingeschrieben.
Wenn Menschen aus dem Osten und dem Westen aufeinander treffen, treten diese Unterschiede in Momenten des Zusammenpralls der Kulturen in den Vordergrund. Solche Begegnungen, die durch eine kontextualisierte erzählerische Linse betrachtet werden, können Einsichten für ein tieferes interkulturelles Wissen bieten. In Narrative and Cultural Humility erzählt Ruthellen Josselson, wie sie zehn Jahre lang chinesische Therapeuten in Gruppentherapie unterrichtete, und veranschaulicht ihre eigenen tiefgreifenden Erfahrungen mit kulturellen Dissonanzen.
Viele ihrer Schüler betrachteten sie beispielsweise als "gute Hexe" und sahen in ihr eher eine transformative Heilerin, die etwas Magisches verbreitet, als eine Lehrerin für Psychotherapie mit Theorien und Techniken, die man lernen kann. Gleichzeitig war sie oft verblüfft über deren Lernstile und Organisationsprozesse, die sich so sehr von ihren eigenen Erfahrungen unterschieden.
In diesen und anderen Fällen, die in dem Buch beschrieben werden, konfrontiert Josselson die grundlegenden (und oft unbewussten) Annahmen, die in kulturellen Weltbildern (auf beiden Seiten) verankert sind und sich in fast jeder Interaktion zeigen. Diese Nacherzählung unterstreicht die Notwendigkeit kultureller Demut beim Erzählen der eigenen Erfahrungen und der Erfahrungen anderer Beziehungskulturen. Während das Erzählen immer in kulturgebundenen Weltanschauungen verwurzelt ist, kann es auch ein Weg sein, diese zu überbrücken.
Narrative and Cultural Humility erzählt letztlich die Geschichte, was es bedeutet, unsere eigenen unausgesprochenen Annahmen zu erkennen, um besser mit Menschen einer anderen Kultur in Kontakt zu treten. Außerdem werden die Werte und Bedürfnisse hervorgehoben, die universell menschlich sind.