Bewertung:

Das Buch liefert eine überzeugende Argumentation zu den historischen Ursprüngen und der Entwicklung der Ethnie in der frühneuzeitlichen Philosophie und verknüpft sie mit allgemeineren, für die heutige Gesellschaft relevanten Themen. Obwohl es wertvolle Einsichten bietet, wird es als etwas schwerfällig und schwierig zu lesen angesehen.
Vorteile:⬤ Durchdachte und überzeugende wissenschaftliche Arbeit über die Ursprünge der Ethnie.
⬤ Verbindet die antike Philosophie mit modernen Fragen wie der Ethnie.
⬤ Wichtige Analyse des Missbrauchs wissenschaftlicher Konzepte im Zusammenhang mit der Ethnie.
⬤ Eröffnet Diskussionen über das Konzept der Ethnie und seinen historischen Kontext.
⬤ Das Buch ist langatmig und kann schwierig zu benutzen sein.
⬤ Es ist nicht leicht zu lesen und schreckt möglicherweise einige Leser ab.
⬤ Erfordert viel Aufmerksamkeit und Engagement, um die Tiefe des Buches zu erfassen.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Nature, Human Nature, and Human Difference: Race in Early Modern Philosophy
Fremdenfeindlich waren die Menschen schon immer, aber eine explizite philosophische und wissenschaftliche Sichtweise der menschlichen Rassenunterschiede hat sich erst in der Neuzeit herausgebildet. Warum und wie ist das geschehen? Anhand einer Reihe philosophischer und naturwissenschaftlicher Texte, die von der spanischen Renaissance bis zur deutschen Aufklärung reichen, zeichnet Natur, menschliche Natur und menschliche Differenz die Entwicklung des modernen Konzepts der Ethnie nach und zeigt, dass die Naturphilosophie, insbesondere die Bemühungen um eine Taxonomisierung und Ordnung der Natur, eine entscheidende Rolle spielte.
Smith zeigt, wie die Leugnung der moralischen Gleichheit zwischen Europäern und Nichteuropäern aus konvergierenden philosophischen und wissenschaftlichen Entwicklungen resultierte, darunter der schwindende Glaube an die Universalität der menschlichen Natur und das Aufkommen der biologischen Klassifizierung. Die rassische Typisierung des Menschen entstand aus der Notwendigkeit, den Menschen innerhalb eines allumfassenden Systems der Natur zu verstehen, neben Pflanzen, Mineralien, Primaten und anderen Tieren. Auch wenn der Rassenunterschied aus wissenschaftlicher Sicht nicht dazu diente, die Versklavung von Menschen zu rechtfertigen, so wurde er doch zu einer Rationalisierung und Stütze für die Praktiken der transatlantischen Sklaverei. Angefangen bei den Arbeiten von Fran ois Bernier bis hin zu G. W. Leibniz, Immanuel Kant und anderen untersucht Smith die Rolle der Philosophie beim Erbe und Schaden des modernen Rassismus.
Mit einer breiten Erzählung, die sich über zwei Jahrhunderte erstreckt, wirft Nature, Human Nature, and Human Difference einen kritischen historischen Blick darauf, wie die rassischen Kategorien, in die wir uns einteilen, entstanden sind.