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Navigating the Zeitgeist: A Story of the Cold War, the New Left, Irish Republicanism, and International Communism
Warum wird ein amerikanisches Mädchen, das mitten in der McCarthy-Ära in eine gute, irisch-katholische Familie hineingeboren wurde und mit Erreichen der Volljährigkeit in ein Kloster eintrat, zur Atheistin, Feministin und Marxistin? Die Antwort findet sich in Helena Sheehans faszinierendem Bericht über ihre Reise von ihren Anfängen in den 1940er und 1950er Jahren bis in die turbulenten 1960er Jahre, als der Vietnamkrieg, Black Power und die Frauenbefreiung ihre Grundannahmen erschütterten und eine Salve lebensverändernder Fragen auslösten - Fragen, die Millionen junger Menschen ihrer Generation teilten. Doch für Helena Sheehan vertieften sich die zunehmend radikalisierten Antworten in den folgenden Jahrzehnten.
Nachdem sie zunächst Gewissheiten wie "Amerika ist das größte Land der Welt" und "Die Kirche ist unfehlbar" über Bord geworfen hatte, wandte sich Sheehan dem Existenzialismus, dem philosophischen Pragmatismus, der Neuen Linken und schließlich dem Marxismus zu. Sie wanderte von den Vereinigten Staaten nach Irland aus und engagierte sich in den 1970er und 1980er Jahren im irischen Republikanismus und im internationalen Kommunismus. Sheehans Erzählung fängt die globale Ausdehnung und die Widersprüche des Feminismus der zweiten Welle, des Antikriegsaktivismus, der nationalen Befreiungsbewegungen und des internationalen Kommunismus in Ost- und Westeuropa anschaulich ein - ebenso wie das ruhigere intellektuelle Ferment von Einzelpersonen, die diese Zeiten durchlebten.
Navigating the Zeitgeis ist eine eloquent formulierte Reise vom Glauben über die Aufklärung bis hin zum historischen Materialismus, die sowohl informiert als auch unterhält. Dies ist die Geschichte eines gut gelebten politischen und philosophischen Lebens, erzählt von einer Frau, die ihre Zeit weiterhin hinterfragt.