Bewertung:

New Finnish Grammar erforscht tiefgreifende Themen wie Erinnerung, Sprache und Identität anhand der Geschichte von Sampo, einem Mann mit totaler Amnesie, der Finnisch lernt, um seine Vergangenheit aufzudecken, und das vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs. Der Roman verknüpft Diskussionen über die finnische Kultur und die Komplexität der Sprache, wird aber auch wegen seines Mangels an mitreißender menschlicher Dramatik und seines allzu introspektiven Tons kritisiert.
Vorteile:Der Roman regt zu nachdenklichen Überlegungen über Identität, Erinnerung und die Rolle der Sprache in der persönlichen Geschichte an. Diego Maranis Schreibstil wird für seine lyrische Schönheit und Tiefe gelobt, er bietet eine reiche Bilderwelt und eine aufschlussreiche Erforschung der finnischen Kultur und Grammatik. Die Charaktere und ihre Kämpfe sind fesselnd und bieten einen einzigartigen Blick auf die menschlichen Erfahrungen in Kriegszeiten. Die Übersetzung von Judith Landry wird als ausgezeichnet bezeichnet.
Nachteile:Viele Rezensenten empfanden die Erzählung als trocken und wenig emotional, was sie weniger unterhaltsam machte. Das Tempo ist manchmal etwas langsam, und einige meinten, dass das Potenzial der Geschichte nicht voll ausgeschöpft wurde, was zu einer langweiligen Auflösung führte. Der Stil wird manchmal als zu akademisch beschrieben, was Leser, die mit der finnischen Kultur oder Sprache nicht vertraut sind, möglicherweise abschreckt. Einige Leser konnten sich aufgrund der introspektiven Natur des Romans und des vermeintlichen Mangels an Handlung nur schwer mit Sampos Notlage identifizieren.
(basierend auf 42 Leserbewertungen)
New Finnish Grammar
Eines Nachts, im September 1943, wird in Triest ein schwer verwundeter Soldat am Kai gefunden. Der Arzt eines gerade eingetroffenen deutschen Lazarettschiffes leistet dem bewusstlosen Soldaten medizinische Hilfe.
Sein neuer Patient hat weder Dokumente noch irgendetwas, das ihn identifizieren könnte. Als er das Bewusstsein wiedererlangt, hat er sein Gedächtnis verloren und weiß nicht einmal mehr, welche Sprache er spricht. Der Arzt, der aus Finnland stammt, hält ihn aufgrund einiger an ihm gefundener Gegenstände für einen Seemann und Landsmann, der auf die eine oder andere Weise in Triest gelandet ist.
Der Arzt widmet sich der Aufgabe, dem Mann Finnisch beizubringen, und beginnt damit, die Identität von Sampo Karjalainen zu rekonstruieren, was dazu führt, dass der verschwundene Mann auf der Suche nach seiner Identität und seiner Vergangenheit nach Finnland zurückkehrt. Die Neue Finnische Grammatik wurde in Italien mit drei Literaturpreisen ausgezeichnet: dem Premio Grinzane Cavour, dem Premio Ostia Mare und dem Premio Giuseppe Desi.
Die Übersetzung von Judith Landry wurde mit dem Oxford Weidenfeld Translation Prize 2012 ausgezeichnet und stand auf der Shortlist für den Independent Foreign Fiction Award 2012. In den USA stand es auf der Shortlist für den The Best Translated Book Award.