Nie wieder: Deutsche und Völkermord nach dem Holocaust

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Nie wieder: Deutsche und Völkermord nach dem Holocaust (I. Port Andrew)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Das Buch „Nie wieder“ von Professor Andrew Port ist eine gut recherchierte Untersuchung darüber, wie Deutschlands nationalsozialistische Vergangenheit seine Reaktionen auf moderne Völkermorde beeinflusst hat. Der Autor verbindet historische Analysen mit persönlichen Interviews und reflektiert über kulturelle, politische und ethische Implikationen, wodurch das Werk sowohl für Wissenschaftler als auch für allgemeine Leser zugänglich und überzeugend ist. Es bietet Einblicke in das historische Gedächtnis und seine Relevanz für aktuelle Ereignisse.

Vorteile:

Gut recherchiert, informativ und zeitgemäß
zugänglicher Schreibstil
erforscht komplexe historische und politische Themen
präsentiert eine ausgewogene und nuancierte Perspektive
enthält persönliche Interviews, die die Analyse bereichern
regt zu nachdenklichen Diskussionen über moralische Verpflichtungen und historische Auswirkungen an.

Nachteile:

Einige Leser könnten das Thema als zu schwer oder sensibel empfinden; für Nicht-Historiker könnten bestimmte historische Nuancen zusätzlichen Kontext erfordern.

(basierend auf 8 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Never Again: Germans and Genocide After the Holocaust

Inhalt des Buches:

Die Deutschen erinnern sich an die Nazi-Vergangenheit, damit sie sich nie wiederholen kann. Aber wie hat sich das abstrakte Gelöbnis, sich zu erinnern, in konkrete Maßnahmen zur Verhinderung neuer Völkermorde im Ausland umgesetzt?

Als sich Mitte 1995 Berichte über Massenmorde in Bosnien verbreiteten, standen die Deutschen vor einem Dilemma. Sollte die Bundesrepublik ihr Militär auf den Balkan entsenden, um einen Völkermord zu verhindern, oder würde die Abkehr von der pazifistischen Tradition des Nachkriegsdeutschlands die Tür zu einem neuen Militarismus öffnen? Kurzum, wenn die Deutschen sagten "nie wieder", meinten sie dann "nie wieder Auschwitz" oder "nie wieder Krieg"?

Jenseits feierlicher Erklärungen und gut gemeinter Denkmäler untersucht Andrew I. Port, wie die nationalsozialistische Vergangenheit die deutschen Reaktionen auf die Völkermorde in Kambodscha, Bosnien und Ruanda geprägt hat - und darüber hinaus, wie diese fremden Gräueltaten das Verständnis der Deutschen für ihre eigene schreckliche Geschichte neu geprägt haben. In den späten 1970er Jahren fand die Herrschaft der Roten Khmer relativ wenig Beachtung bei einer entschieden kriegsgegnerischen Öffentlichkeit, die gerade den Holocaust "entdeckte". In den 1990er Jahren rückte der Völkermord an den Juden in den Mittelpunkt der deutschen Identität - eine tektonische Verschiebung, die zu einem stärkeren Engagement in Bosnien und, in geringerem Maße, in Ruanda führte. Deutschlands wachsende Bereitschaft, zur Verteidigung anderer Gewalt anzuwenden, spiegelte die begeisterte Annahme der Menschenrechte durch Beamte und normale Bürger wider. Gleichzeitig begrüßten die Konservativen die Möglichkeit einer aktiveren internationalen Rolle unter Einsatz militärischer Macht - zum Leidwesen der Pazifisten und Progressiven im eigenen Land.

Never Again" macht die Lehren, Grenzen und Verbindlichkeiten einer Politik deutlich, die von den Erinnerungen an eine bewegte Geschichte getrieben wird, und ist eine Geschichte, die für jedes Land, das sich einer dunklen Vergangenheit gegenübersieht, von großer Bedeutung ist.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780674275225
Autor:
Verlag:
Sprache:Englisch
Einband:Hardcover
Erscheinungsjahr:2023
Seitenzahl:416

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