Niemanden verschonen: Massengewalt in der römischen Kriegsführung

Bewertung:   (4,1 von 5)

Niemanden verschonen: Massengewalt in der römischen Kriegsführung (Gabriel Baker)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Spare No One ist eine gut recherchierte und anschaulich geschriebene Darstellung der römischen Kriegsführung, die sich insbesondere auf die strategischen Grausamkeiten und Gräueltaten der Römer während der mittleren Republik konzentriert. Es soll einen aufschlussreichen Einblick in historische militärische Praktiken und Gewalt geben und ein breiteres Publikum als nur Wissenschaftler ansprechen. Einige Leser sind jedoch der Meinung, dass das Buch manchmal vom Thema abschweift und zu viele bekannte historische Ereignisse zusammenfasst, was den Gesamtzusammenhang der Erzählung beeinträchtigt.

Vorteile:

Sorgfältige Recherche, meisterhafte Erzählung, lebendige und fesselnde Darstellung, augenöffnende Schilderung der römischen Grausamkeit, zugänglich für gebildete Leser, fesselnde und informative Erzählung.

Nachteile:

Kann ausschweifend und vom Thema abweichend sein, enthält lange Zusammenfassungen bekannter Ereignisse, die unnötig aufgebläht wirken können, wird fälschlicherweise als Militär-Science-Fiction eingestuft.

(basierend auf 9 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Spare No One: Mass Violence in Roman Warfare

Inhalt des Buches:

Im Jahr 146 v. Chr.

zerstörten die Armeen der römischen Republik Karthago und Korinth, zwei der spektakulärsten Städte der antiken Mittelmeerwelt. Die Zerstörungen waren so grausam, dass sie die Zeitgenossen schockierten und tiefe Narben und spürbare historische Traumata hinterließen. Dabei waren diese beiden Zerstörungen in den langen Annalen der römischen Kriegsführung gar nicht so außergewöhnlich.

Gabriel Baker zeigt in seinem Buch Spare No One überzeugend, dass Massengewalt für römische Militäroperationen unerlässlich war.

Tatsächlich töteten und versklavten die römischen Legionen in praktisch jedem Krieg, den sie im dritten und zweiten Jahrhundert v. Chr.

führten, Bevölkerungen, richteten Gefangene hin und brannten Städte nieder. Dieses eindringliche Buch zeigt, dass diese Gewalttaten in der Regel weder das Werk rasender Soldaten waren, die Amok liefen, noch waren sie spontane Ausbrüche unkontrollierter Grausamkeit. Im Gegenteil - und was noch beunruhigender ist - römische Befehlshaber setzten diese brutalen Strategien bewusst ein, um ihre wichtigsten militärischen und politischen Ziele zu erreichen.

Baker lenkt die längst überfällige Aufmerksamkeit auf diesen wenig bekannten Aspekt der römischen Geschichte und zeichnet ein umfassenderes, wenn auch dunkleres Bild der römischen Kriegsführung. Er zeigt schließlich, dass die Gräueltaten des zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhunderts tiefgreifende historische Vorläufer haben. Er wirft ein neues Licht auf den strategischen Einsatz des totalen Krieges in der antiken Welt und erinnert uns daran, dass Terror und Massengewalt schon lange vor der Moderne die rationale Politik von Menschen und Staaten sein konnten.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9781538112205
Autor:
Verlag:
Einband:Hardcover
Erscheinungsjahr:2021
Seitenzahl:292

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