
In den frühen 1960er Jahren entwarf Oscar Niemeyer einen Komplex in Tripolis, der als großes Ausstellungszentrum dienen und Teil der internationalen Messe von Tripolis sein sollte. Der Standort war früher ein riesiger Obstgarten voller Orangen.
Jetzt befindet sich hier ein verlassener Komplex von 15 Gebäuden, darunter ein Freilichttheater, eine Konzerthalle, ein Atrium, ein Bogen, ein Hubschrauberlandeplatz und Unterkünfte. Die Anlage ist ein Beispiel für die futuristische Architektur der Moderne, die leider dem Verfall preisgegeben wurde. Das Projekt wurde aufgrund technischer Probleme, unzusammenhängender Budgets und des libanesischen Bürgerkriegs im Jahr 1975 nie fertiggestellt.
Die Fotografin Giovanna Silva hat die Baustelle besucht und dokumentiert, was davon übrig geblieben ist. Sie hat die Atmosphäre, die verblassenden Farben und die übrig gebliebenen Steine eingefangen und zeigt uns dennoch die Pracht dessen, was einst das Zentrum der Architektur von Tripolis war.
Text, Umberto Napolitano. Limitierte Auflage von 500 Exemplaren.
Titel vom Kolophon. Enthält bibliografische Hinweise.