
Normative Subjects: Self and Collectivity in Morality and Law
Normative Subjects spielt auf die Bereiche Moral und Recht an sowie auf die Entitäten, das Selbst und die Kollektivität, die von diesen Normbündeln angesprochen werden. Das Buch erforscht die Verbindungen zwischen diesen beiden Bereichen.
Die Konzeption des Selbst, die diesem Buch zugrunde liegt, ist das gemeinsame Produkt zweier vielschichtiger philosophischer Strömungen, der konstruktivistischen und der hermeneutischen. Verschiedene Denkschulen betrachten den Menschen als selbstschöpferisch: Indem wir unsere Ziele verfolgen und unsere Projekte vorantreiben und uns dabei an die verschiedenen Normen halten, die uns bei diesen Bemühungen leiten, bestimmen wir auch die menschliche Identität. Das Ergebnis ist die Betonung einer wechselseitigen Beziehung zwischen Recht und Moral einerseits und der Zusammensetzung und den Grenzen des Selbst andererseits.
In welchem Medium findet diese Selbstgestaltung statt, und wer genau ist das Wir, das sie vornimmt? Die Antwort, die die hermeneutische Tradition vorschlägt, gibt dem Buch sein zweites Hauptthema. Wie Theaterstücke und Romane konstituiert sich der Mensch durch Bedeutungen, und diese Bedeutungen variieren in ihrem Abstraktionsgrad.
Bei der Selbsterschaffung geht es darum, diese Bedeutungen auf verschiedenen Abstraktionsebenen zu fixieren und auszuarbeiten: auf der individuellen, der kollektiven und der universellen. Eine zentrale Implikation dieses Bildes, die in dem Buch untersucht wird, ist die Vorstellung von der Menschenwürde, die uns als Autoren der Werte und Normen zukommt, durch die wir uns individuell und kollektiv definieren.