Nuremberg: The Imaginary Capital
Nürnberg: Die imaginäre Hauptstadt ist eine breit angelegte Studie zur deutschen Kulturgeschichte seit 1500, mit besonderem Schwerpunkt auf der Zeit seit 1800. Sie untersucht die Art und Weise, wie sich die Deutschen Nürnberg als kulturelle und geistige Hauptstadt vorgestellt haben, indem sie das Gefühl der nationalen Identität und Zugehörigkeit auf die Stadt - oder auf ihr Bild von ihr - konzentrierten. Im Mittelpunkt der Kapitel steht die Stadt von Drer und Sachs an der Schwelle zur Neuzeit, deren Ruhm zur Grundlage für alle anderen imaginären Nürnbergs wurde.
Die romantische Wiederentdeckung der Stadt im späten 18. Jahrhundert und die Institutionalisierung des Nürnberg-Diskurses durch das Germanische Nationalmuseum in der Mitte des 19.
Wagners Meistersingervon Nrnberg, die berühmteste künstlerische Beschwörung des Mythos Nürnberg.
Der nationalsozialistische Gebrauch und Missbrauch des Nürnberger Mythos, zusammen mit Leni Riefenstahls Film Triumph des Willens, nicht nur der bekannteste Nürnberg-Film, sondern auch der bedeutendste Dokumentarfilm über Hitlers Drittes Reich.
Und schließlich die Nachkriegsentwicklung, in der Nürnberg zum Symbol einer neuen Art von internationalem Recht und Gerechtigkeit wurde. Stephen Brockmann analysiert, wie es dazu kam, dass die Stadt in Deutschland und anderswo als repräsentativ für das nationale Ganze angesehen wurde. Er geht über die Analyse einzelner historischer Epochen hinaus, indem er zeigt, wie aufeinanderfolgende Epochen und ihre Bilder von Nürnberg auf den vorangegangenen aufbauten, und so die deutsche Kultur- und Geistesgeschichte als eine verständliche Einheit betrachtet, in deren Mittelpunkt die Faszination und Verehrung für eine bestimmte Stadt steht.
Stephen Brockmann ist Professor für Deutsch an der Carnegie Mellon University. Er ist Preisträger des DAAD-Preises 2007 für herausragende wissenschaftliche Leistungen in den Germanistik- und Europastudien/Geisteswissenschaften.
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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)