Bewertung:

Das Buch „Obfuscation: A User's Guide for Privacy and Protest“ von Finn Brunton und Helen Nissenbaum untersucht das Konzept der Verschleierung als Instrument zum Schutz der persönlichen Privatsphäre in einer von Überwachung geprägten digitalen Welt. Das Buch enthält eine Vielzahl von Beispielen und Argumenten für den ethischen Einsatz von Verschleierung, aber einige Leser finden es zu akademisch und es fehlt an praktischen Anleitungen für den Einzelnen.
Vorteile:⬤ Fesselnd und leicht zu lesen für seine Länge.
⬤ Klare Sprache und verständliche Texte, die komplexe Ideen leichter verständlich machen.
⬤ Enthält eine Fülle von Endnoten und eine Bibliographie zur weiteren Vertiefung.
⬤ Gibt Denkanstöße zum Thema Privatsphäre und Ethik der Überwachung.
⬤ Wertvolle Beispiele für Verschleierungstechniken, die auf die digitale Privatsphäre anwendbar sind.
⬤ Es fehlt eine direkte Anleitung für den Einzelnen, wie er die Verschleierung im täglichen Leben umsetzen kann.
⬤ Manche Leser finden den Schreibstil zu langatmig oder akademisch.
⬤ Das Buch könnte sich eher an ein bestimmtes Publikum richten, z. B. an Akademiker oder Aktivisten einer bestimmten Epoche.
⬤ In einigen Rezensionen wird erwähnt, dass es sich eher wie eine Studienarbeit als wie ein praktischer Leitfaden liest.
(basierend auf 24 Leserbewertungen)
Obfuscation - A User's Guide for Privacy and Protest (Brunton Finn (Assistant Professor of Media Culture and Communication New York University))
Wie wir uns der allgegenwärtigen digitalen Überwachung entziehen, dagegen protestieren und sie sabotieren können, indem wir mehr Daten einsetzen, nicht weniger - und warum wir das tun sollten.
Mit Obfuscation wollen Finn Brunton und Helen Nissenbaum eine Revolution auslösen. Sie rufen uns nicht auf die Barrikaden, sondern an unsere Computer und zeigen uns Wege auf, wie wir die allgegenwärtige digitale Überwachung bekämpfen können - das Sammeln unserer Daten durch Regierungen, Unternehmen, Werbetreibende und Hacker. Sie schlagen vor, das Instrumentarium der Techniken und Projekte zum Schutz der Privatsphäre um die Verschleierung zu erweitern: die bewusste Verwendung zweideutiger, verwirrender oder irreführender Informationen, um Überwachungs- und Datensammlungsprojekte zu behindern. Brunton und Nissenbaum liefern Werkzeuge und eine Begründung für Ausweichmanöver, Nichteinhaltung, Verweigerung und sogar Sabotage - vor allem für Durchschnittsnutzer, also diejenigen unter uns, die nicht in der Lage sind, sich zu weigern oder die Kontrolle über ihre Daten auszuüben. Obfuscation lehrt Nutzer, sich zu wehren, Softwareentwickler, ihre Nutzerdaten sicher zu halten, und politische Entscheidungsträger, Daten zu sammeln, ohne sie zu missbrauchen.
Brunton und Nissenbaum stellen einen Leitfaden zu den Formen und Formaten vor, die die Verschleierung angenommen hat, und erläutern, wie man ihre Umsetzung so gestaltet, dass sie dem Ziel und dem Gegner gerecht wird. Sie beschreiben eine Reihe historischer und aktueller Beispiele, darunter die von Piloten im Zweiten Weltkrieg eingesetzte Radarabwehr, Twitter-Bots, die die Social-Media-Strategie populärer Protestbewegungen behinderten, und Software, die die Suchanfragen von Nutzern verschleiern und Online-Werbung verhindern kann. Im weiteren Verlauf wird die Verschleierung allgemeiner betrachtet und erörtert, warum sie notwendig ist, ob sie gerechtfertigt ist, wie sie funktioniert und wie sie mit anderen Datenschutzpraktiken und -technologien kombiniert werden kann.