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Corporate Wasteland: The Landscape and Memory of Deindustrialization
Die Deindustrialisierung ist nicht nur ein wirtschaftlicher Prozess, sondern auch ein sozialer und kultureller. Die rostenden Überreste unserer industriellen Vergangenheit - verfallene Fabrikruinen, stillgelegte Maschinen, die zu groß sind, um sie zu entfernen, und jetzt nutzlose Infrastrukturen - sind seit Jahrzehnten Teil der nordamerikanischen Landschaft.
In den letzten Jahren sind diese modernen Ruinen jedoch zu kulturellen Attraktionen geworden, die immer mehr Abenteurer, Künstler und Neugierige anziehen, die sich für ein vergessenes Erbe interessieren. Durch eine einzigartige Mischung aus mündlichen Erzählungen, Fotografien und interpretierenden Essays untersucht Corporate Wasteland dieses faszinierende Terrain und das Phänomen seines Verlusts und seiner Wiederentdeckung. Steven High und David W.
Lewis beginnen mit der Erforschung einer aufkommenden Ästhetik, die sie als "deindustrial sublime" bezeichnen, und erklären, wie der ritualisierte Abriss wegweisender Industriestrukturen als dramatische Unterbrechung zwischen verschiedenen Epochen diente. Dann folgen sie dem erzählerischen Weg, den urbane Spelunker eingeschlagen haben, Entdecker, die in ehemalige Industriestandorte eindringen und dann Berichte und Bilder ihrer Entdeckungen in einer lebhaften Online-Community teilen.
Um zu verstehen, wie sich die geografische und emotionale Nähe auf die Erinnerung und Darstellung der Deindustrialisierung auswirkt, konzentrieren sich High und Lewis auf Youngstown, Ohio, wo Einwohner und ehemalige Stahlarbeiter noch immer inmitten der Erinnerungen an wohlhabendere Zeiten leben. Corporate Wasteland schließt mit Fotoessays von Standorten in Michigan, Ontario, West Virginia und Pennsylvania, die eindringliche Bilder mit den ergreifenden Aussagen derjenigen verbinden, die sich an Industrieanlagen eher als Arbeitsplätze denn als Denkmäler erinnern.
High und Lewis zwingen den Leser, über die Nostalgie hinauszublicken, und interpretieren unsere deindustrialisierte Landschaft neu als historische und imaginative Herausforderung für die Art und Weise, wie wir die tiefgreifenden Veränderungen durch die Globalisierung verstehen und darauf reagieren.