Bewertung:

Das Buch ist eine detaillierte Biografie von Olaf Stapledon, die seine Vielschichtigkeit als Denker, Schriftsteller und sozialer Aktivist darstellt. Es bietet einen ausgewogenen Blick auf seine Stärken und Schwächen sowie Einblicke in die Art und Weise, wie seine persönlichen Erfahrungen seine literarischen Werke geprägt haben.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben und fesselnd
⬤ bietet ein vollständiges Bild von Stapledon
⬤ aufschlussreiche Erkundung seines Lebens und seiner Motivationen
⬤ hält Bewunderung mit kritischer Analyse im Gleichgewicht
⬤ zeigt den Einfluss seiner persönlichen Erfahrungen auf sein Schreiben
⬤ vertieft das Verständnis seiner literarischen Themen.
Einige Aspekte von Stapledons Leben, insbesondere in Bezug auf seine Sexualität, werden angedeutet, aber nicht vollständig erforscht; die Beschränkung des Quellenmaterials kann die Tiefe des Einblicks in seine inneren Gedanken und Gefühle beeinträchtigen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Olaf Stapledon: Speaking for the Future
William Olaf Stapledon ist vor allem für seine außergewöhnlichen Werke der spekulativen Fiktion bekannt, die er zwischen 1930 und 1950 veröffentlichte. Als Romanautor war er als Wortführer des Einsteinzeitalters bekannt und hat so unterschiedliche Autoren wie Virginia Woolf, Arthur C. Clarke und Doris Lessing beeinflusst.
Diese Biografie ist die erste, die sich auf eine große Anzahl unveröffentlichter und privater Dokumente stützt - Interviews, Korrespondenz, Archivmaterial und Papiere in Privatbesitz -, um die inneren Kämpfe, die Stapledons Leben prägten, vollständig aufzudecken und eine unverwechselbare Stimme der Moderne wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken.
In einem unveröffentlichten "Brief an die Zukunft" lieferte Stapledon gegen Ende seines Lebens unwissentlich die Begründung für seine Biografie: "Es ist gut möglich, dass ich gerade wegen meiner Unbekanntheit besser für meine Zeit sprechen kann als irgendeine ihrer großen, einzigartigen Persönlichkeiten.
Als Pazifist im Ersten Weltkrieg, als Verfechter der europäischen Einheit und einer Weltregierung, als einer der ersten Lehrer der Workers' Educational Association und als früher Protestler gegen die Apartheid setzte Stapledon utopische Überzeugungen in praktische Politik um.
Stapledon, der seine Wurzeln in der Schifffahrt in Devon, Liverpool und am Suezkanal hat, verwandelte sich von einem selbsternannten Provinzler am Rande des literarischen und politischen Lebens in England in einen visionären Idealisten, der die Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern, Journalisten und Romanautoren auf sich zog, und - angesichts seiner linken politischen Einstellung - sogar die des FBI.
Stapledons Romane - "Last and First Men", "Star Maker", "Odd John" und "Sirius" - haben eine leidenschaftliche Fangemeinde gefunden und sind in den letzten fünfundzwanzig Jahren nur selten vergriffen gewesen. Doch die persönlichen Erfahrungen und das politische Engagement, die dieses kreative Werk geprägt haben, waren bisher kaum bekannt.
Robert Crossleys Arbeit zeigt, wie Olaf Stapledon in der Öffentlichkeit und im Privaten, in seinem sozialen Engagement wie in seiner Fiktion viele der Ängste und Hoffnungen der modernen Zeit verkörperte, die es seinen Werken ermöglichen, auch in Zukunft zu sprechen.