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Disorientation and Moral Life
Dieses Buch ist eine philosophische Erkundung der Orientierungslosigkeit und ihrer Bedeutung für das Handeln. Orientierungslosigkeit ist die menschliche Erfahrung, die Orientierung zu verlieren, so dass das Leben gestört wird und nicht klar ist, wie es weitergehen soll. Angesichts von Lebenserfahrungen wie Trauma, Trauer, Krankheit, Migration, Bildung, queerer Identifikation und Bewusstseinsbildung können Menschen zutiefst desorientiert sein. Diese und andere Desorientierungen sind nicht selten. Obwohl Orientierungslosigkeit ein häufiger und einflussreicher Teil des Lebens eines Menschen sein kann, wird sie von westlichen Philosophen nicht charakterisiert und von Ethikern übersehen.
Desorientierungen können moralisch Handelnde lähmen, überwältigen, verbittern und in die Irre führen, und Moralphilosophie und Motivationspsychologie haben wichtige Erkenntnisse darüber zu bieten, warum das so ist. Noch verwirrender ist die Art und Weise, wie Orientierungslosigkeit zu besserem moralischen Handeln führen kann.
Ami Harbin stützt sich auf Erfahrungsberichte, philosophische Texte sowie qualitative und quantitative Forschung, um zu zeigen, dass Menschen in einigen Fällen von Orientierungslosigkeit neue Formen des Bewusstseins für politische Komplexität und soziale Normen sowie neue Gewohnheiten im Umgang mit anderen und einer unvorhersehbaren moralischen Landschaft entwickeln. Sie argumentiert dann für das moralische und politische Versprechen dieser Gewinne. Eine der Hauptaussagen des Buches ist, dass Desorientierungen "nicht-lösende Effekte" haben: Sie können uns helfen zu handeln, ohne uns zuerst zu helfen, zu entscheiden, was wir tun sollen.
Indem es diese Möglichkeiten erforscht, leistet Desorientierung und moralisches Leben einen Beitrag zur Philosophie der Emotionen, zur Moralphilosophie und zum politischen Denken aus einer eindeutig feministischen Perspektive. Er plädiert dafür, dass Desorientierungen die Kraft haben, tiefgreifende und langfristige Veränderungen im moralischen und politischen Handeln zu motivieren. Eine feministische Neudefinition der Moralpsychologie bietet den Rahmen, um zu verstehen, wie sie dies tun.