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Paradoxes of Paradise: Identity and Difference in the Song of Songs, Second Edition
Von Rabbi Akiba wird berichtet, dass er sagte: „Der Himmel bewahre, dass irgendjemand in Israel jemals bestreitet, dass das Hohelied heilig ist, denn die ganze Welt ist den Tag nicht wert, an dem das Hohelied Israel gegeben wurde, denn alle Schriften sind heilig, aber das Hohelied ist das Allerheiligste“. Dieses Buch ist eine erweiterte Ausarbeitung von Rabbi Akibas Aussage.
Es argumentiert, dass das Hohelied eine hellenistische Komposition ist, die auf die Ressourcen der altorientalischen erotischen Poesie zurückgreift und sich durch eine komplexe, wenn auch fragile Einheit auszeichnet. Durch die Metaphern sehen sich die Liebenden allmählich ineinander, aber auch in der Welt um sie herum und in der Poesie der Liebe widergespiegelt. Das Gedicht zelebriert das Land Israel im Frühling, eine ideale Menschheit und eine vollendete Sprache.
Es gipfelt in der Auseinandersetzung zwischen Liebe und Tod und der Behauptung, dass nur die Liebe die Anforderungen der Zeit überlebt. Die allgegenwärtige Zweideutigkeit des Liedes, in dem man nie genau weiß, was passiert, hängt mit der Ambivalenz der Schönheit zusammen, die eng mit der Hässlichkeit verbunden ist.
Daher grenzt die surrealistische Bildsprache des Liedes an das Groteske und überfordert unsere Vorstellungskraft. Durch einen detaillierten Vergleich mit der Geschichte vom Garten Eden argumentiert Landy, dass das Lied eine Vision des Paradieses ist, die von außen betrachtet wird, durch den ironischen poetischen Blick, in einer Welt, die potenziell feindlich oder gleichgültig ist.