Bewertung:

Das Buch von Jasmin Hristov bietet eine eingehende Analyse des Staatsterrorismus in Kolumbien, wobei der Schwerpunkt auf der Beziehung zwischen dem Staat und der paramilitärischen Gewalt liegt, die auf den Schutz der Interessen der Wohlhabenden abzielt. Sie argumentiert, dass die paramilitärischen Gruppen trotz offizieller Entwaffnung weiterhin Gewalt ausüben und die Bevölkerung terrorisieren, um kapitalistische Gewinne zu erzielen.
Vorteile:Das Buch wird für seine detaillierte und präzise Darstellung, seine klare Erzählweise, seine Zugänglichkeit und seine journalistische Integrität gelobt. Es bietet wertvolle Einblicke in die komplexe Problematik der paramilitärischen Gewalt und der staatlichen Komplizenschaft und ist damit eine informative Lektüre für alle, die sich für die kolumbianische Geschichte und Politik interessieren.
Nachteile:Manche Leser werden die Thematik als abschreckend und beunruhigend empfinden, da sie ein düsteres Bild der Beziehung zwischen staatlicher Macht und paramilitärischen Kräften zeichnet. Die Intensität der Gewalt, die beschrieben wird, kann für manche Leser erschreckend sein.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Paramilitarism and Neoliberalism: Violent Systems of Capital Accumulation in Colombia and Beyond: Violent Systems of Capital Accumulation in Colombia
Die Menschen in Kolumbien waren in den letzten fünfzig Jahren einer besonderen Form der Gewalt ausgesetzt: dem Paramilitarismus.
Als Verkörperung der dunklen Schattenseite der globalen kapitalistischen Akkumulation ist diese Form der allgegenwärtigen Gewalt Ausdruck der Verschärfung sozialer Ungleichheiten und der Klassenbildung im Kapitalismus. In Paramilitarismus und Neoliberalismus theoretisiert Jasmin Hristov diesen extremen Ausdruck vor dem Hintergrund von Zwangsvertreibung, Arbeitsunterdrückung, Unterwerfung sozialer Bewegungen, Dezentralisierung von Gewalt, Drogenhandel und dem Aufkommen einer Vielzahl parainstitutioneller bewaffneter Akteure in ganz Lateinamerika.
Die Aktivitäten paramilitärischer Gruppen in der Zeit nach der Demobilisierung, ihre Beteiligung an Menschenrechtsverletzungen und ihre vielschichtigen Unterstützungsnetze innerhalb der wichtigsten staatlichen Institutionen werden dokumentiert, wobei der Schwerpunkt auf gewaltsamer Enteignung und illegaler Landaneignung liegt, von der die Agrarindustrie und Bergbauunternehmen profitiert haben. Hristov verfolgt einen marxistischen Ansatz der politischen Ökonomie, kombiniert mit einer globalen soziologischen Perspektive, die ein umfassendes und tiefgreifendes Verständnis des Paramilitarismus als ein Phänomen mit vielen Gesichtern ermöglicht und letztlich zeigt, wie er zunehmend zum zwangsläufigen Gegenstück des globalen Kapitals wird.