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Im Jahr vor seinem Tod, in einer der schwierigsten und zugleich produktivsten Perioden seines Lebens, schuf Paul Klee einige seiner überraschendsten und innovativsten Werke.
Im Jahr 1939, dem Jahr vor seinem Tod nach langer Krankheit und vor dem Hintergrund gesellschaftspolitischer Unruhen und des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs, arbeitete Klee mit einem Elan und Erfindungsreichtum, der selbst die produktivsten Zeiten seiner Jugend übertraf. Dieses Buch beleuchtet die Reaktion des Künstlers auf seine persönlichen Schwierigkeiten und die allgemeine Realität der Epoche anhand von Bildern, die unermüdlich erfinderisch sind - abwechselnd politisch, feierlich, verspielt, humorvoll und poetisch.
Die gezeigten Werke zeugen von Klees rastlosem Drang, mit Form und Material zu experimentieren. Er verwendete unter anderem Klebstoff, Fett, Öl, Kreide und Aquarellfarben und schuf so Oberflächen, die nicht nur visuell beeindruckend, sondern auch äußerst taktil und originell sind. Einem Tagebuch nicht unähnlich, sind die Zeichnungen oft meditative Reflexionen über die Schmerzen und Freuden des Lebens - ihre Titel, darunter Monster in Bereitschaft und Kämpfe mit sich selbst, signalisieren Klees Gemütsverfassung.
Die renommierte Kunsthistorikerin Dawn Ades betrachtet diese Gruppe von Gemälden und Zeichnungen im Kontext ihrer Zeit und als Zeichen für einen entscheidenden Moment der Kunstgeschichte. Der amerikanische Künstler Richard Tuttle ist von dieser späten Periode in Klees Schaffen bewegt und reagiert auf bestimmte Werke in Form von dialogischen Gedichten. Diese beeindruckende Publikation hebt die Neuartigkeit und den Einfallsreichtum von Klees Spätwerk hervor, das die nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene Künstlergeneration - darunter Anni Albers, Jean Dubuffet, Mark Tobey und Zao Wou-Ki - tief beeinflusst hat und bis heute Künstler und Betrachter gleichermaßen fesselt.