Bewertung:

Wesley Hill kritisiert in seinem Buch „Paulus und die Trinität“ den traditionellen Rahmen der Hoch-/Tiefchristologie und plädiert für ein relationales Verständnis der Trinität, wie sie in den Schriften des Paulus dargestellt wird. Der Text untersucht die Wechselbeziehung zwischen Gott, Jesus und dem Geist und vertritt die Auffassung, dass eine trinitarische Sichtweise eine klarere Lesart der paulinischen Texte ermöglicht als eine Interpretation auf der vertikalen Achse. Das Buch ist gut argumentiert und recherchiert, auch wenn manche Leser es manchmal als herausfordernd und theoretisch empfinden.
Vorteile:Bietet eine neue Perspektive auf die paulinische Theologie und betont die Relationalität in der Trinität.
Nachteile:Gut strukturierte Argumente, die sich mit der zeitgenössischen Wissenschaft auseinandersetzen.
(basierend auf 13 Leserbewertungen)
Paul and the Trinity: Persons, Relations, and the Pauline Letters
Die Art und Weise, wie Paulus über Gott, Jesus und den Geist spricht, ist eng miteinander verwoben: Wenn Paulus von einem der drei spricht, bezieht er sich auf alle drei zusammen. In der gegenwärtigen Paulusforschung wird die Sprache des Paulus über Gott, Christus und den Geist jedoch größtenteils ohne Bezug auf die trinitarische Theologie diskutiert.
Im Gegensatz zu diesem Trend argumentiert Wesley Hill in diesem Buch, dass spätere, nachpaulinische trinitarische Theologien einen besseren Ansatz darstellen und einen neuen Blickwinkel auf Paulus' früheres Reden über Gott den Vater, Jesus Christus und den Geist eröffnen. Hill setzt sich kritisch mit einigen bekannten Diskussionen auf dem Gebiet der neutestamentlichen Studien auseinander - denjenigen von N. T. Wright, Richard Bauckham, Larry Hurtado und anderen - und zwar im Lichte der patristischen und zeitgenössischen trinitarischen Theologien, was zu einem innovativen Ansatz für einen alten Fragenkomplex führt.
Durch die geschickte Verknüpfung von Bibelexegese und historisch-systematischer Theologie zeigt Hill in "Paulus und die Trinität", wie trinitarische Theologien Auslegungsschwierigkeiten auf eine Weise erhellen, wie es neuere theologische Konzepte nicht vermocht haben.
Sehen Sie sich hier ein Interview aus dem Jahr 2015 mit dem Autor dieses Buches an: