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Horse-Man
Wir sind dabei, alles zu verlieren. Im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts sind Verlust und Trauer zu unserem täglichen Brot geworden, aber wir wissen nicht, wie wir es kauen sollen. Horse-Man ist eine Einladung, uns wieder mit der verlorenen Fähigkeit des kollektiven Erwachens vertraut zu machen; uns wieder auf ein tieferes Bewusstsein gemeinsamer Erfahrungen einzulassen, in dem die Unterschiede zwischen dem eigenen Ich und dem Anderen zu verschwimmen beginnen: Wir sitzen alle im selben Boot.
Horse-Man bewegt sich in einem manchmal surrealen, manchmal mystischen Bereich, in dem das Menschliche und das Nicht-Menschliche miteinander verschmelzen und sich vermischen. In diesem Grenzbereich werden Verlust und Trauer anerkannt und manchmal umarmt, was dem Menschen angesichts dessen, was größer ist als wir, kleine Gnaden gewährt.
Teils klagend, teils feierlich taucht Horse-Man den Leser in ein kraftvolles Plädoyer für die heilige Bedeutung ein und stellt - heftig, mutig - die Frage, was es bedeutet, ganz zu sein, ein vollständig verkörpertes menschliches Wesen.
Am besten bei Kerzenlicht lesen.