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Bei seiner Erstveröffentlichung im Jahr 2000 wurde Pitch & Glint weithin als ein Meilenstein der deutschen Lyrik gefeiert.
Verwurzelt in Seilers Elternhaus, einem ostdeutschen Dorf, das durch den sowjetrussischen Uranabbau brutal unterhöhlt wurde, sind diese treibenden Gedichte sehr persönlich, porös, verschlungen, kadenziert, kryptisch und erdig und durchqueren die ländlichen Randgebiete der europäischen Geschichte mit unbestreitbarer suggestiver Kraft. Die Zerbrechlichkeit von Körpern, die Nähe zu Materialien und Handarbeit, die Ungewissheit über das Leiden unserer Eltern und schließlich der Verlust der kindlichen Unschuld - all das taucht in den Gedichten auf, in denen der Klang an erster Stelle steht.
Wie Seiler in einem Essay sagt: „Man erkennt das Lied an seinem Klang. Der Klang bildet sich in dem Instrument, zu dem wir selbst mit der Zeit geworden sind. Vor jedem Gedicht kommt die Geschichte, die wir gelebt haben.
Das Gedicht fängt den Klang dieser Geschichte ein. Statt die Geschichte zu erzählen, erzählt es ihren Klang“.