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Poetry in a World of Things: Aesthetics and Empiricism in Renaissance Ekphrasis
Wir haben uns daran gewöhnt, die Kunst aus einer distanzierten Haltung heraus zu betrachten. Um objektiv zu sein, schaffen wir einen "mentalen Raum" zwischen uns und den Objekten unserer Untersuchung, indem wir innere und äußere Welten voneinander trennen.
Diese Distanzierung geht auf die frühe Neuzeit zurück, als Forscher in den verschiedensten Bereichen versuchten, materielle Objekte als "Dinge an sich" zu beschreiben - Dinge also, die ohne die Beimischung von Phantasie auskommen. Generationen von Gelehrten haben diesen Wandel als die "Entdeckung" der beobachtbaren Welt durch die Renaissance gefeiert. In Poetry in a World of Things erforscht Rachel Eisendrath, wie die Poesie auf diese neue Losgelöstheit reagierte, indem sie zu einem Aufbewahrungsort für eine komplexere Erfahrung der Welt wurde.
Im Mittelpunkt des Buches steht die Ekphrasis, die ausführliche literarische Beschreibung eines Dings, als eine Form des Widerstands gegen diese neue empirische Objektivität. Dichter wie Petrarca, Spenser, Marlowe und Shakespeare schufen höchst kunstvolle Beschreibungen, die die bedrohte subjektive Erfahrung der materiellen Welt wiederherstellten.
Auf diese Weise reflektierten diese Dichter die Entstehung der Objektivität selbst als einen Prozess, der oft dunkler und schmerzhafter war, als man gemeinhin annimmt. Dieses höchst originelle Buch fordert die Subjektivität als eine ausgesprochen poetische und menschliche Art und Weise zurück, die materielle Welt zu erfahren, und plädiert gleichzeitig dafür, Kunstobjekte als etwas zu verstehen, das sich von allen anderen Objekten grundlegend unterscheidet.