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Politics of Innocence: Hutu Identity, Conflict and Camp Life
Turners Ethnographie der Lagerdynamik bietet eine detaillierte Analyse des Spannungsverhältnisses zwischen humanitären Konstruktionen von Flüchtlingen und deren eigenen Subjektivitäten. Durch die Analyse der Politik der Unschuld trägt Turner dazu bei, eine vertraute Debatte zu erhellen und die Dilemmata zu artikulieren, die mit der Transformation von Identitäten im Exil verbunden sind. Journal of Refugee Studies
Turners Buch bietet faszinierende Einblicke in die tägliche Realität in einem Flüchtlingslager, die sich hinter dem bürokratischen Modell der Hilfsorganisationen verbirgt. In der Vorstellung der UNHCR-Mitarbeiter ist das Lager ein a-politischer, homogener Raum, und die Flüchtlinge sind unschuldige Opfer, die ermächtigt werden müssen. Turner zeigt mit Hilfe von anschaulicher Ethnografie und wegweisenden Interpretationen, dass die Realität ganz anders aussieht. Pieter Geschiere, Universität Amsterdam.
Dieses Werk stellt einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des Lagerlebens im Flüchtlingskontext dar. Angesichts der begrenzten Zahl englischsprachiger Texte über den Burundi-Konflikt und den Flüchtlingskontext ist diese Arbeit von erheblicher Bedeutung. Es ist das erste Werk, das sich mit der jüngsten Flüchtlingsbevölkerung nach 1994 vor Ort befasst und auf Originalmaterial basiert, das aus Primärforschung in einem Flüchtlingslager stammt. Patricia Daley, Universität Oxford.
Auf der Grundlage einer gründlichen ethnographischen Feldforschung in einem Flüchtlingslager in Tansania bietet dieses Buch eine reichhaltige Darstellung der wohlwollenden "Disziplinierungsmechanismen" der humanitären Organisationen, angeführt vom UNHCR, und der situierten, dynamischen, unbestimmten und fließenden Natur der Identitäts(re)konstruktion im Lager. Während von den Flüchtlingen erwartet wird, dass sie sich als unschuldige, hilflose Opfer verhalten, wird die Frage der Opferrolle unter den burundischen Hutu nach den Massakern in Burundi 1993 und dem Völkermord in Ruanda zunehmend in Frage gestellt. Das Buch untersucht, wie verschiedene Gruppen innerhalb des Lagers unterschiedliche Strategien anwenden, um mit diesen Problemen umzugehen, und wie die Frage der Unschuld und der Opferrolle selbst mit Zweideutigkeit behaftet ist, da die jungen Männer darum kämpfen, ihre Männlichkeit und ihre politische Subjektivität wiederzuerlangen.
Simon Turner ist leitender Forscher am Dänischen Institut für Internationale Studien. Er hat sich mit dem Konflikt in Burundi befasst und ethnografische Feldforschung unter Flüchtlingen und in der Diaspora in Ostafrika und Europa betrieben. Er hat über Männlichkeit, Diaspora und Konflikte, Souveränität und öffentliche Autorität sowie Flüchtlingshilfe publiziert.