Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 4 Stimmen.
Political Choice in a Polarized America: How Elite Polarization Shapes Mass Behavior
Was bewegt die Bürger dazu, eine Partei zu unterstützen und nicht die andere? Wägen sie sorgfältig alle relevanten Themen ab und beurteilen, welche Partei oder welcher Kandidat am besten zu ihren eigenen Positionen passt? Oder betrachten die Menschen die Politik eher als Mannschaftssportart - die Einzelheiten spielen keine Rolle, solange man weiß, auf welcher Seite sein Team steht? Um diese Fragen zu beantworten, müssen wir darüber nachdenken, wie viel der durchschnittliche Amerikaner über Politik weiß. Viele Meinungsforscher sind der Meinung, dass die Mehrheit der Amerikaner der Politik nur am Rande Aufmerksamkeit schenkt. Der offensichtliche Mangel an politischer Kompetenz der Wähler stellt somit eine direkte Herausforderung für die normativen Theorien der Demokratie dar. Wie sollen die Bürger Kontrolle über die Regierung ausüben, wenn sie keine Ahnung haben, was vor sich geht?
In Political Choice in a Polarized America argumentiert Joshua N. Zingher, dass diese Befürchtungen übertrieben sind. Die Menschen haben nicht nur Grundüberzeugungen darüber, was die Regierung tun oder nicht tun sollte, sondern sie unterstützen auch eher die Partei, die ihren politischen Einstellungen am besten entspricht, indem sie sich als Mitglied dieser Partei identifizieren und bei Wahlen für diese Partei stimmen. Wie Zingher jedoch zeigt, variiert die Fähigkeit der Wähler, ihre Einstellungen einer Partei oder einem Kandidaten zuzuordnen, je nach den von den Eliten ausgesandten Signalen und nimmt zu, je stärker die Parteien polarisiert sind. Dies gilt sogar für Bürger mit weniger politischem Wissen und geringerer Effizienz. Die Wähler wählen heute durchweg die Kandidaten, die ihren eigenen politischen Orientierungen am ehesten entsprechen, und äußern sich aufgrund der zunehmenden Polarisierung der Eliten immer häufiger feindselig gegenüber Mitgliedern der anderen Partei. Darüber hinaus bleiben die politischen Präferenzen in der Regel im Laufe der Zeit stabil und werden durch die Parteizugehörigkeit sowohl geprägt als auch beeinflusst. Jahrzehntelange Beschäftigung mit dem Thema.
Zingher vertritt die Ansicht, dass der durchschnittliche Amerikaner viel eher für die Partei stimmt, die seine Ansichten am besten vertritt, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Die amerikanischen Wähler haben sich an ein stärker polarisiertes Umfeld angepasst, indem sie selbst stärker polarisiert wurden.