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Port of Spain: The Construction of a Caribbean City, 1888-1962
In dieser umfassenden Studie untersucht Stephen Stuempfle den Wandel der Landschaft (materiellen Umwelt) von Port of Spain von der Ära des Kakaobooms um die Jahrhundertwende bis zur Unabhängigkeit Trinidads und Tobagos von Großbritannien im Jahr 1962. Neben der Darstellung der kreativen Arbeit von Planern, Architekten, Ingenieuren und Bauarbeitern untersucht er Darstellungen der Stadt in Journalismus, Reiseliteratur, Belletristik, Fotografien und Karten und zeigt auf, wie verschiedene gesellschaftliche Gruppen den städtischen Raum sowohl im Alltag als auch für öffentliche Feiern und Proteste nutzten.
Im Laufe der sieben betrachteten Jahrzehnte war Port of Spain ein dynamisches Zentrum für die Interaktion zwischen britischen Beamten, amerikanischen Unternehmern, Militärangehörigen und Touristen sowie einer rasch wachsenden einheimischen Bevölkerung, die das Kolonialregime sowohl aufrechterhielt als auch herausforderte. Viele Menschen sahen die Stadt als einen Ort der Avantgarde - einen Ort, an dem sie neue Möglichkeiten und Erfahrungen suchten.
Anhand einer Vielzahl schriftlicher und visueller Quellen lässt Stuempfle den Leser in die Sehenswürdigkeiten und Geräusche der Straßen, Parks, Höfe und Gebäude der Stadt eintauchen, um aufzuzeigen, wie sich diese komplexe Umgebung als ein Bereich kollektiver Bestrebungen und Vorstellungen entwickelte. Er vertritt die These, dass die städtische Landschaft während des allmählichen Übergangs von der Kolonialherrschaft zur Selbstverwaltung Trinidads als wichtiger Ort für die Darstellung und Aushandlung der sozialen Ordnung diente. Für die Einwohner von Port of Spain war der Aufbau einer modernen Hauptstadt sowohl praktisch als auch symbolisch mit dem Aufbau einer Gesellschaft und eines neuen Nationalstaates verbunden.