Bewertung:

Das Buch stellt Dabrowskis Theorie der positiven Desintegration vor, die die menschliche Entwicklung durch die Erfahrung von Trauma und Stress betont. Während es erhellende Einblicke in die Persönlichkeitsentwicklung und die Dynamik der Begabtenförderung bietet, können der Schreibstil und die Terminologie als veraltet und übermäßig langatmig empfunden werden.
Vorteile:Zugänglicher Schreibstil von Dabrowski, informatives neues Vorwort, einzigartige und revolutionäre Theorien zur menschlichen Entwicklung, besonders wertvoll für diejenigen, die sich für Begabtenförderung interessieren, praktische Beispiele für psychische Gesundheit als Teil der menschlichen Entwicklung, insgesamt ein wichtiger Beitrag zur Psychologie.
Nachteile:Veraltete Terminologie, übermäßig ausführlicher Text, einige Konzepte wirken vage oder unvollständig, und es gibt einige Wiederholungen im Text.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Positive Disintegration
Kazimierz Dabrowski bezeichnet seine Sicht der Persönlichkeitsentwicklung als Theorie der positiven Desintegration. Er definiert Desintegration als Disharmonie innerhalb des Individuums und in seiner Anpassung an die äußere Umgebung.
Ängste, Psychoneurosen und Psychosen sind Symptome der Desintegration. Im Allgemeinen bezieht sich Desintegration auf Involution, Psychopathologie und Rückschritt auf ein niedrigeres Niveau psychischer Funktionen. Integration bedeutet das Gegenteil: Entwicklung, psychische Gesundheit und angemessene Anpassung, sowohl an das Selbst als auch an die Umwelt.
Dabrowski postuliert einen Entwicklungstrieb, d. h.
eine Tendenz des Menschen, sich von niedrigeren zu höheren Persönlichkeitsebenen zu entwickeln. Seiner Ansicht nach entwickelt sich die Persönlichkeit in erster Linie durch Unzufriedenheit mit der bestehenden psychischen Struktur und deren Zersplitterung - eine Phase der Desintegration - und schließlich durch eine sekundäre Integration auf einer höheren Ebene.
Dabrowski ist der Ansicht, dass es kein Wachstum ohne vorherige Desintegration gibt. Er betrachtet Angstsymptome, Psychoneurosen und sogar einige Psychosesymptome als Zeichen des Desintegrationsstadiums dieser Entwicklung, die daher nicht immer pathologisch sind.