
Postmodernity's Musical Pasts betrachtet Musik nach 1945 als Darstellung von Konzepten wie "Historizität" und "Zeitlichkeit". Der Band versteht die Postmoderne als eine Periode, in der sowohl die Moderne als auch die Postmoderne koexistieren. Er wendet sich einer breiteren Interpretation von "Historizität" zu, die sich auf die komplexe Verknüpfung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft konzentriert. "Historizität" wird in enger Anlehnung an die "Zeitlichkeit" verstanden, die im Allgemeinen als lineare Abfolge von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verstanden wird. Der Band erweitert das absolutistische Verständnis von Zeitlichkeit um Prozesse, die in zirkulären, spiralförmigen, transzendierenden und anderen Formationen auftreten können.
Das Buch deckt ein breites Spektrum an Themen ab, das von der klassischen über die populäre und neotraditionelle Musik bis hin zu musikwissenschaftlichen Fragestellungen reicht. Eine so breite Palette von Themen aus dem Zentrum und der Peripherie des musikwissenschaftlichen Kanons spiegelt die eklektische und vielfältige Natur der Nachkriegszeit selbst wider. Im ersten Abschnitt wird untersucht, wie die Erscheinungsformen der Vergangenheit in der musikalischen Komposition einerseits in Bezug auf die Zeit und andererseits in Bezug auf Genre, Stil und Idiom zu verstehen sind. Ein zweiter Abschnitt zeigt, wie sich Zeit und Geschichte in der Kunstmusik manifestieren. Ein dritter Teil vertieft die Kontraste und Übergangsmomente der Praktiken nach 1945, indem er die Zeitlichkeit der Rezeption aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Ein letzter Teil untersucht Fragen der Nostalgie und der Zeitlichkeit der Zugehörigkeit.
TINA FRHAUF ist Adjunct Assistant Professor an der Columbia University, New York, und gehört zum Lehrkörper des Graduate Center, CUNY.
MITWIRKENDE: Michael Arnold, Susana Asensio Llamas, Georg Burgstaller, Caitlin Carlos, Daniela Fugellie, Tina Frhauf, John Koslovsky, Lawrence Kramer, Beate Kutschke, Laurenz Ltteken, Max Noubel, Joshua S. Walden.