Bewertung:

Das Buch bietet eine fesselnde Untersuchung der menschlichen Moral durch die Linse der Primatologie und präsentiert verschiedene wissenschaftliche Ansichten darüber, ob Moral eine angeborene Eigenschaft oder eine kulturelle Überlagerung ist. Der Autor, Frans de Waal, argumentiert gegen die „Verblendungstheorie“ der Moral und behauptet, dass moralisches Verhalten tief in unserer evolutionären Vergangenheit verwurzelt ist. Während das Buch für seine Einsichten und sein einzigartiges Format geschätzt wird, finden einige Leser es pedantisch und ohne umfassende Analyse.
Vorteile:Das Buch hebt mehrere wissenschaftliche Perspektiven auf die Moral hervor, präsentiert fesselnde Studien zum Verhalten von Primaten, bietet eine klare Schreibweise und zugängliche Ideen, ermutigt die Leser, die Natur der Moral zu überdenken, und liefert wertvolle Erkenntnisse für Psychologen und Philosophen gleichermaßen.
Nachteile:Einige Argumente werden als schwach empfunden oder basieren auf Strohmann-Vergleichen, das Format kann aufgrund des akademischen Stils schwer zu folgen sein, es fehlt eine umfassende Analyse der Ursprünge der Moral, und die Erwartungen von Lesern, die mit de Waals populäreren Werken vertraut sind, werden möglicherweise nicht erfüllt.
(basierend auf 39 Leserbewertungen)
Primates and Philosophers: How Morality Evolved
Lässt sich tugendhaftes Verhalten durch die Natur erklären und nicht durch rationale Entscheidungen des Menschen? Es ist das Tier in uns, hören wir oft, wenn wir böse gewesen sind. Aber warum nicht, wenn wir gut sind? Primaten und Philosophen geht dieser Frage auf den Grund, indem es die biologischen Grundlagen einer der am meisten geschätzten Eigenschaften des Menschen erforscht: der Moral.
In diesem provokanten Buch argumentiert der renommierte Primatenforscher Frans de Waal, dass die moderne Evolutionsbiologie ein viel zu schwaches Bild von der natürlichen Welt zeichnet, indem sie unsere egoistischen Gene hervorhebt und unsere Gewohnheit verstärkt, ethisches Verhalten als menschlich und weniger zivilisiertes als animalisch zu bezeichnen. Die Wissenschaft sucht den Ursprung der menschlichen Moral nicht in der Evolution, sondern in der menschlichen Kultur und beharrt darauf, dass wir moralisch sind, weil wir es wollen, nicht von Natur aus.
Unter Berufung auf bemerkenswerte Beweise, die auf seinen umfangreichen Forschungen über das Verhalten von Primaten beruhen, greift de Waal die Verblendungstheorie an, die Moral als dünne Schicht über einer ansonsten üblen Natur ansieht. Er erklärt, wie wir uns aus einer langen Reihe von Tieren entwickelt haben, die sich um die Schwachen kümmern und die Zusammenarbeit mit gegenseitigen Transaktionen aufbauen. Auf der Grundlage von Darwin, neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen und seinen umfangreichen Forschungen zum Verhalten von Primaten zeigt de Waal eine starke Kontinuität zwischen menschlichem und tierischem Verhalten auf. Er untersucht Themen wie Anthropomorphismus und die menschliche Verantwortung gegenüber Tieren. Sein fesselnder Bericht darüber, wie sich die menschliche Moral aus der Gesellschaft der Säugetiere entwickelt hat, wird jeden faszinieren, der sich jemals über die Ursprünge und die Reichweite der menschlichen Güte Gedanken gemacht hat.
Basierend auf den Tanner Lectures, die de Waal 2004 am Center for Human Values der Princeton University hielt, enthält Primates and Philosophers Antworten der Philosophen Peter Singer, Christine M. Korsgaard und Philip Kitcher sowie des Wissenschaftsautors Robert Wright. Sie drängen de Waal dazu, die Unterschiede zwischen Menschen und anderen Tieren zu klären, was zu einer lebhaften Debatte führt, die all jene faszinieren wird, die sich über die Ursprünge und die Reichweite des menschlichen Guten Gedanken machen.