Bewertung:

David Wagner analysiert in seinem Buch „Progressives in America“ die historische und ideologische Entwicklung des Progressivismus in den Vereinigten Staaten, wobei er sich auf die drei wichtigsten Perioden konzentriert. Er kritisiert das Fehlen einer kohärenten Strategie innerhalb der progressiven Bewegungen und weist darauf hin, dass sie in erster Linie als reformistische Alternative ohne revolutionäre Agenda dienen. Trotz seiner kritischen Haltung liefert Wagner aufschlussreiche historische Zusammenhänge und Informationen über die progressiven Bewegungen und ihre Grenzen und bietet so eine interessante, wenn auch umstrittene Perspektive auf das Thema.
Vorteile:⬤ Bietet einen umfassenden historischen Überblick über den Progressivismus in Amerika.
⬤ Bietet kritische Einblicke in das Wesen und die Herausforderungen der progressiven Bewegungen.
⬤ Gut recherchiert und faktenbasiert analysiert.
⬤ Vermeidet eine linksextreme Perspektive und macht das Buch einem breiteren Publikum zugänglich.
⬤ Die Kritik des Autors an der Linken könnte zu allgemein ausfallen und einige Nuancen innerhalb der linken Politik übersehen.
⬤ Wagners Einschätzung, dass dem Progressivismus eine solide Strategie fehlt, mag manchen zu hart erscheinen.
⬤ Seine Ablehnung bestimmter aktueller Themen, wie des Klimawandels, mag nicht bei allen Lesern auf Gegenliebe stoßen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Progressives in America 1900-2020: Liberals with Attitude!
Progressives in America ist sowohl ein historischer als auch ein kritischer Blick auf den amerikanischen Progressivismus. Das jüngste Auftreten mehrerer Präsidentschaftskandidaten, darunter Bernie Sanders und Elizabeth Warren, die sich als Progressive bezeichnen, hat ein neues Interesse an diesem Thema geweckt.
Wagner vergleicht die aktuellen Progressiven mit der ursprünglichen progressiven Bewegung der ersten beiden Jahrzehnte des Jahrhunderts sowie mit anderen Bewegungen des 20. Jahrhunderts, darunter die Volksfront der 1930er und 1940er Jahre.
Obwohl die Bewegungen keineswegs identisch sind, weisen sie doch starke Kontinuitäten auf, darunter das Bekenntnis zum liberalen Reformismus, die Nutzung des Staates, um Veränderungen herbeizuführen, und das Vertrauen auf Veränderungen durch Wahlen anstelle der Organisation an der Basis. Trotz der Befürchtungen der politischen Rechten und der Hoffnungen der politischen Linken ist es unwahrscheinlich, dass die Progressiven grundlegende Veränderungen in der amerikanischen politischen Ökonomie herbeiführen werden, wie in diesem Buch untersucht wird.