Bewertung:

Das Buch „Prophetic Worlds“ von Christopher Miller bietet eine neue Perspektive auf die Geschichte des Kontakts zwischen Ureinwohnern und Weißen in Washington und stellt traditionelle Modelle der westlichen Expansion in Frage. Miller wendet einen vielschichtigen ethnohistorischen Ansatz an, der die Komplexität der Gesellschaft der Ureinwohner vor der Besiedlung und die Auswirkungen der Prophezeiungen sowohl auf die Ureinwohner als auch auf die Siedler untersucht. Die Analyse beleuchtet einzigartige Aspekte der indianischen Kultur und die Folgen von Epidemien für die Gesellschaften der amerikanischen Ureinwohner. Obwohl das Buch erfrischende Einsichten bietet, wird es kritisiert, weil es sich auf selbsterfüllende Prophezeiungen als historische Erklärungen stützt.
Vorteile:⬤ Bietet eine neue und vielschichtige Perspektive auf die Geschichte des Kontakts zwischen Ureinwohnern und Weißen.
⬤ Kombiniert Geschichte und Anthropologie, um das Verständnis des Erbes zu bereichern.
⬤ Hebt einzigartige Aspekte der Gesellschaft der Ureinwohner vor der Besiedlung und ihrer Wirtschaftssysteme hervor.
⬤ Hebt die Rolle von Prophezeiungen und mündlichen Überlieferungen bei der Gestaltung historischer Erzählungen hervor.
⬤ Geeignet für Historiker und Anthropologen, die einen neuen analytischen Rahmen suchen.
⬤ Stützt sich auf das Konzept der sich selbst erfüllenden Prophezeiungen, das als vage und zweideutig angesehen werden kann.
⬤ Für einige historische Behauptungen gibt es keine konkreten Erklärungen, sie beruhen stattdessen auf abstrakten Interpretationen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Prophetic Worlds
In seiner provokanten Ethnohistorie bietet Christopher Miller eine innovative Neuinterpretation der Beziehungen zwischen amerikanischen Ureinwohnern und christlichen Siedlern auf dem Columbia Plateau.
Miller stützt sich auf eine Fülle von ethnografischen Quellen, um zu zeigen, dass kulturell bedingte Wahrnehmungen und Rationalitätssysteme für die Interaktionen zwischen diesen beiden Gruppen eine größere Rolle spielten als materielle Kräfte. Ursprünglich sahen sich die Plateau-Indianer und die amerikanischen Missionare, die sie bekehren wollten, gegenseitig als entscheidend für die Erfüllung ihres eigenen tausendjährigen Schicksals an.
Als diese Ansichten in Frage gestellt wurden, verschlechterten sich die Beziehungen schnell und auf fatale Weise. Prophetic Worlds liefert eine neuartige und aufschlussreiche Darstellung des kulturellen Verständnisses, das dem Wandel des Lebens auf dem Plateau in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts zugrunde lag.