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Psyche on the Skin: A History of Self-Harm
Es ist ein beunruhigendes Phänomen, das viele von uns für eine moderne psychologische Epidemie halten, ein Symptom extremer emotionaler Turbulenzen bei jungen Menschen, insbesondere bei jungen Frauen: Schneiden und Selbstverletzung.
Aber nur wenige von uns wissen, dass vor 150 Jahren - mit der Einführung der Anstaltspsychiatrie - die Selbstverstümmelung erstmals als Verhaltenskategorie beschrieben wurde, die Psychiater und später Psychologen und Sozialarbeiter zu verstehen versuchten. Psyche auf der Haut erzählt mit Sorgfalt und Fokus die geheime, aber notwendige Geschichte der Selbstverstümmelung von den 1860er Jahren bis in die Gegenwart und zeigt, wie tief diese Praxis in der menschlichen Kultur verwurzelt ist.
Sarah Chaney untersucht viele verschiedene Arten von selbstverletzenden Handlungen, darunter sexuelle Selbstverstümmelung und hysterisches Simulieren in der spätviktorianischen Zeit, selbstmarkierende religiöse Sekten sowie Selbstverstümmelung und Selbstzerstörung in Kunst, Musik und Populärkultur. Sie zeigt, dass Selbstverletzung zwar ein weit verbreitetes Phänomen ist, das in vielen verschiedenen Kontexten zu finden ist, aber nicht unbedingt eine universelle Bedeutung hat - es muss immer im historischen und kulturellen Kontext verstanden werden, der es umgibt. Chaney teilt mutig ihre persönlichen Erfahrungen mit Selbstbeschädigung und ordnet sie in die breitere Geschichte ein.
Sie bietet einen einfühlsamen, aber fesselnden Bericht - unterstützt durch aussagekräftige Bilder -, der die Missverständnisse und Kontroversen, die dieses oft missverstandene Phänomen umgeben, in Frage stellt. Das Ergebnis ist eine wichtige Lektüre für Therapeuten und andere Fachleute auf diesem Gebiet sowie für diejenigen, die von dieser emotionalen, herausfordernden Handlung betroffen sind.