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Psychology and the Other
Die Figur des Anderen ist ein wichtiges, wenn auch zu wenig genutztes Mittel zur Erforschung und Neukonzeption klassischer psychologischer und philosophischer Fragen, von Identität und Zweck bis hin zu menschlicher Schwäche und Leiden. Darüber hinaus kann die Figur des Anderen genutzt werden, um die Untersuchung auf Aspekte des menschlichen Daseins neu auszurichten, die oft als zweitrangig oder nebensächlich angesehen werden - zum Beispiel unsere Verantwortung gegenüber anderen und der Umwelt. Ein breites Spektrum von Disziplinen, darunter Psychologie, Philosophie, Theologie und Religionswissenschaft, spricht über die Herausforderungen, denen wir bei der Begegnung mit dem Anderen gegenüberstehen, und zwar im Hinblick auf unsere Aufnahmefähigkeit, Offenheit und Fähigkeit, den Fremden in unserer Mitte zu empfangen.
Durch konstruktiv-kritischen Austausch setzt sich Psychologie und der Andere mit solchen Perspektiven auf den Anderen aus verschiedenen Teildisziplinen der Psychologie und verwandten Disziplinen auseinander. Der Band nutzt die Sprache des Anderen als Mittel, um Aspekte psychologischer Prozesse, insbesondere im therapeutischen Kontext, neu zu überdenken. Als Gruppe zeigen die Autoren, dass die Sprache des Anderen passender sein kann als die egozentrische Sprache, die in der Psychologie häufig verwendet wird. Sie nehmen auch die Herausforderung an, neue Theorien und Praktiken zu entwickeln, die ethisch besser auf die dynamischen Realitäten des psychologischen Funktionierens abgestimmt sind.
Das Buch ist in drei Abschnitte gegliedert. Der erste Abschnitt befasst sich mit grundlegenden philosophischen Fragen und bietet eine Einführung in das Projekt des Andersdenkens. Im zweiten Abschnitt werden diese grundlegenden philosophischen Überlegungen auf die therapeutische Situation übertragen, insbesondere auf den Bereich der relationalen Psychoanalyse. Der letzte Abschnitt des Buches befasst sich mit konkreten psychologischen Situationen, in denen der Andere eine herausragende Rolle spielt und in denen die Kraft des Andersdenkens am deutlichsten zu Tage tritt.