Bewertung:

Das Buch „Radical Warrior: August Willich's Journey from German Revolutionary to Union General“ von David Dixon erforscht das Leben von Brigadegeneral August Willich und konzentriert sich dabei auf seine revolutionären Aktivitäten in Europa und seinen Dienst im amerikanischen Bürgerkrieg. Die Erzählung zeichnet sich durch eine gründliche Recherche und eine fesselnde Darstellung aus, auch wenn einige Leser das Tempo in den ersten Kapiteln als unregelmäßig empfinden.
Vorteile:⬤ Fesselnde Erzählung und interessanter Inhalt.
⬤ Hochwertiges Hardcover.
⬤ Ausführliche und gründliche Recherchen, insbesondere zu Willichs Leben und den historischen Zusammenhängen.
⬤ Stärkere Kapitel über die Schlachten des Bürgerkriegs, insbesondere Liberty Gap und Chickamauga.
⬤ Karten und Bilder, die das Leseerlebnis bereichern.
⬤ Die frühen Kapitel über Willichs Zeit in Europa sind langsamer und können das Lesevergnügen beeinträchtigen.
⬤ Der formale akademische Ansatz mag nicht alle Leser ansprechen.
⬤ Erfordert Geduld, um die anfänglichen Teile, die zu seinem Dienst im Bürgerkrieg führen, vollständig zu verstehen.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Radical Warrior: August Willich's Journey from German Revolutionary to Union General
Schätzungsweise 200.000 deutschstämmige Männer traten während des Bürgerkriegs in die Unionsarmee ein, weit mehr als jede andere zeitgenössische im Ausland geborene Bevölkerung. Einer von ihnen, der preußische Armeeoffizier Johann August Ernst von Willich, führte ein bemerkenswertes Leben voller Integrität, Engagement für eine Sache und Kontakte zu führenden Persönlichkeiten des neunzehnten Jahrhunderts.
Nachdem er wegen seiner republikanischen Überzeugungen aus der preußischen Armee ausgeschieden war, führte Willich während der Revolutionen von 1848/49 bewaffnete Aufstände an, wobei ihm Friedrich Engels als Adjutant zur Seite stand. Da er sich stets für das Ziel der universellen Menschenrechte einsetzte, lieferte er sich einmal ein Duell mit einem Schüler von Karl Marx, den er für zu konservativ hielt. Willich wanderte 1853 in die Vereinigten Staaten aus und gelangte schließlich nach Cincinnati, wo er als Herausgeber der täglichen Arbeiterzeitung Cincinnati Republican tätig war.
Der Autor David T. Dixon schildert das Leben dieses genialen militärischen Anführers, der auch stur, impulsiv und sogar tollkühn sein konnte und angesichts überwältigender Chancen unnötigerweise sein Leben riskierte, anhand umfassender Recherchen in englisch- und deutschsprachigen Quellen. Sobald die Schüsse auf Fort Sumter fielen, half der fünfzigjährige Willich, ein Regiment aufzustellen, um für die Union zu kämpfen.
Obwohl er in Europa Leutnant gewesen war, meldete er sich als Gefreiter. Später befehligte er ein rein deutsches Regiment, stieg zum Brigadegeneral auf und wurde später zum Generalmajor ernannt. Dixons anschauliche Erzählung stellt den Bürgerkrieg in einen globalen Kontext.
Für Willich und andere so genannte "Forty-Eighters", die nach den europäischen Revolutionen ausgewandert waren, drehten sich Art und Auswirkungen des Konflikts nicht um Lincolns konservatives Ziel, die nationale Union zu erhalten, sondern um Fragen der sozialen Gerechtigkeit, einschließlich Sklaverei, freier Arbeit und Selbstverwaltung des Volkes. Es war ein Krieg, in dem es nicht einfach darum ging, die Gräben zwischen den einzelnen Sektionen zu überwinden, sondern die Seele der Nation wiederherzustellen und, in Willichs eigenen Worten, "die Rechte der Menschen zu verteidigen".