
Edges
Donna Puccianis siebter Gedichtband Edges erforscht die Grenzen menschlicher Erfahrung, die Art und Weise, wie sich Personen und Dinge überschneiden, kollidieren oder einfach parallel zueinander verlaufen.
Die vier Abschnitte des Buches, die nach Shakespeare-Referenzen benannt sind, beginnen mit "Das Netz unseres Lebens", in dem das Persönliche in Gedichten über Familientragödien wie "Billy's Gun" und Glaube vs. Zweifel in "Padre Ernesto Peels an Apple", "The Discipline of Gratitude" und "Psalm for Wall Street" erforscht wird.
Der nächste Abschnitt, "Ich wandere überall", folgt den Reisen der Autorin durch England, Spanien und Italien und bietet sowohl geografische als auch familiäre Einblicke, wenn sie in "Beach Stone", "Leaving Madrid" und "Liverpool Airport" mit Cousins und sogar lange verschütteten Vorfahren in Kontakt tritt. Der abenteuerlichste Teil des Buches trägt den Titel "Die Sprache, die ich gelernt habe", in dem die zweite Sprache der Autorin, Italienisch, in all ihrer grammatikalischen Komplexität und klanglichen Schönheit vorgestellt wird, wobei die Grenze zum zweisprachigen Gebiet oft überschritten wird, aber nie außerhalb der Reichweite des Lesers liegt. Und wie in ihren anderen Büchern nähert sich Pucciani Naturphänomenen - Heuschrecken, Wind, Wüste, Schnee, Amseln und den "Rändern" von Tagen und Jahreszeiten - im letzten Abschnitt, "Wo die Bienen saugen", mit einer Kombination aus Realem und Surrealem, die ein Markenzeichen ihrer Arbeit ist.
In Edges geht Pucciani emotionale Risiken ein und zeichnet neue psychologische Landkarten. Das Nebeneinander von verschiedenen Themen und weit entfernten Schauplätzen überrascht den Leser immer wieder, wobei die Spannung zwischen dem Sinnlichen und dem Imaginären stets auf der Seite schwebt.