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Rationalist Empiricism: A Theory of Speculative Critique
(Ehrenvolle Erwähnung, Aldo und Jeanne Scaglione Preis für vergleichende Literaturwissenschaft, Modern Language Association)
Die Philosophie des einundzwanzigsten Jahrhunderts hat sich in einen falschen Gegensatz zwischen Spekulation und Kritik verstrickt. Nathan Brown zeigt, dass der Schlüssel zur Überwindung dieser Antinomie in einer erneuten Beschäftigung mit der Beziehung zwischen Rationalismus und Empirie liegt. Wenn Kants Transzendentalphilosophie versucht hat, die gegensätzlichen Prioritäten dieser Orientierungen zu verschieben, muss jede spekulative Kritik an Kant den Konflikt und die Komplementarität von Vernunft und Erfahrung wieder öffnen und neu betrachten. Der rationalistische Empirismus zeigt, dass die Fähigkeit von Vernunft und Erfahrung, sich gegenseitig zu erweitern und doch abzugrenzen, schon immer zum Kern von Philosophie und Wissenschaft gehört hat. Die Koordinierung ihrer diskreten Kräfte, so Brown, ermöglicht es der Spekulation, gemeinsam mit der Kritik voranzukommen.
Brown spannt einen Bogen von der antiken über die moderne bis hin zur zeitgenössischen Philosophie sowie von der politischen Theorie über die Wissenschaft bis hin zur Kunst und setzt sich mit so bedeutenden Denkern wie Platon, Descartes, Hume, Hegel, Marx, Heidegger, Bachelard, Althusser, Badiou und Meillassoux auseinander. Er zeigt auch, wie die von ihm entwickelten Konzepte aktuelle Projekte in der Wissenschaft der Messung und der experimentellen digitalen Fotografie beleuchten. Mit konzeptioneller Originalität und argumentativer Präzision konfiguriert der Rationalistische Empirismus die Geschichte und die Zukunft von Philosophie, Politik und Ästhetik neu.