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Smokes
Juri Izdryks Gedichte explodieren in existenziellen Betrachtungen und Ansprachen über Liebe, Identität, Natur, Gesellschaft und sogar Gott. Alle seine Gedichte zeichnen sich durch ein unermüdliches Spiel mit der Sprache aus, das unaufhörliche Reimsprüche, mehrsprachige Wortspiele, wahnwitzige Wechsel des Tons und des Registers sowie schillernde intertextuelle Spiele umfasst.
Indem er eine ausgeklügelte semantische Klanglandschaft schafft, in der der Klang die Bedeutung vorantreibt, belebt Izdryk auf schelmische Weise die Reimtradition in der ukrainischen Poesie wieder, die sich erst vor kurzem dem freien Vers zugeneigt hat. Für einen nordamerikanischen Leser erinnern die Gedichte - die alle kurze Riffs sind - an Rap, Hip-Hop oder Jazz.
Die Übersetzer dieser Auswahl von Izdryks Werken lassen die Reime weitgehend weg und betonen seine verrückten Rhythmen, um sein geschicktes Spiel mit Modernität und Tradition sowie seinen kräftigen Galgenhumor einzufangen. Bei Izdryk ist die sprachliche Gewandtheit der Würfel, der die apokalyptische Verzweiflung zwar nicht besiegen, aber ihre Trostlosigkeit in Schach halten kann.