
Law in Civil Society
Recht in der Zivilgesellschaft stellt eine neue und umfassende Theorie darüber auf, wie die rechtlichen Institutionen reformiert werden sollten, um die Eigentums-, Familien- und Wirtschaftsrechte des Einzelnen in der Zivilgesellschaft zu wahren. Damit stellt er die vorherrschenden Rechtstheorien und -praktiken des Liberalismus, des Positivismus, des Naturrechts und des kritischen Rechtsdenkens in Frage.
Winfield wendet sich gegen die vorherrschenden Annahmen von Rechtsphilosophen, die dogmatisch formale oder historische Konzeptionen des Rechts vertreten. Wahres Recht, so Winfield, muss im Kontext der verschiedenen Rechtssphären konstruiert werden und kann letztlich nur in einer Zivilgesellschaft existieren, die sich der Selbstbestimmung und der Gemeinschaft verpflichtet fühlt.
Ausgehend von diesen grundlegenden Prämissen analysiert er detailliert eine Vielzahl wichtiger rechtlicher Fragen: den fairen Zugang zu rechtlicher Vertretung, die Gründe für Schwurgerichtsverfahren, angemessene Unterscheidungen zwischen zivil- und strafrechtlichen Verfahren, die Kontroversen zwischen Gewohnheitsrecht und Kodifizierung und zwischen kontradiktorischen und inquisitorischen Prozesssystemen sowie das Verhältnis zwischen Zivilgesellschaft und Staat.
Winfields Studie, die stark von Hegels Rechtsphilosophie inspiriert ist, bietet die bisher überzeugendste Kritik an dem Werk dieses berühmten Philosophen und liefert dabei eine vollständigere und kohärentere Konzeption des Rechts als Hegel selbst formuliert hat. Das provokative und höchst lehrreiche Buch dürfte für Wissenschaftler, Lehrkräfte und Studenten der Rechts- und politischen Philosophie sowie für alle anderen, die ein bleibendes Interesse an den Grundlagen des westlichen Rechts haben, von großem Interesse sein.