Bewertung:

Das Buch bietet eine umfassende Kritik der politischen Philosophie aus hegelianischer Sicht und behandelt verschiedene grundlegende Ideen namhafter Philosophen. Es bietet zwar wertvolle Einsichten und regt zum Nachdenken über Gerechtigkeit und menschliche Beziehungen an, doch manche Leser finden es aufgrund der komplexen Sprache und des akademischen Tons des Autors schwierig, sich damit zu beschäftigen.
Vorteile:Das Buch bietet eine gute Kritik der wichtigsten politischen Philosophen, deckt ein breites Spektrum an Themen ab, bietet wertvolle Perspektiven auf Gerechtigkeit und Freiheit und ist für diejenigen nützlich, die sich für die Geschichte der Philosophie interessieren.
Nachteile:Der Text ist dicht und komplex, was es einigen Lesern schwer macht, sich darauf einzulassen. Darüber hinaus kann die Autorität und Relevanz des Autors in Frage gestellt werden, was dazu führt, dass das Buch im Vergleich zu anderen bahnbrechenden Werken der politischen Philosophie als weniger einflussreich wahrgenommen wird.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Reason and Justice
Dies ist eine fein argumentierte, detaillierte und umfassende systematische Theorie der Gerechtigkeit, die die Hegelsche Ethik auf brillante Weise erweitert, so wie Rawls' Theorie der Gerechtigkeit den klassischen Liberalismus rehabilitiert und erweitert hat. Winfield argumentiert, dass Gerechtigkeit, wie die Vernunft, selbstbegründend sein muss, und dass sie, um dies zu erreichen, selbstbestimmt sein muss.
Die Theorie der Gerechtigkeit muss daher ihren Appell an metaphysisch gegebene oder transzendentiell konstituierte Normen aufgeben und stattdessen die Institutionen der Freiheit bestimmen. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, bietet Winfield aufschlussreiche Diskussionen über Eigentumsverhältnisse, Moral, Familie, Kapital- und Warenbeziehungen, wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit und den Staat. Im Gegensatz zum Liberalismus, der den Staat als Instrument für unpolitische Zwecke ansieht, verteidigt Winfield den demokratischen Staat als die gerechte Verwirklichung der Freiheit.
Dabei wird durchgängig argumentiert, dass Gerechtigkeit interaktiv definiert wird, wobei die eigene Freiheit davon abhängt, wie die eigenen Interaktionen die institutionelle Freiheit der anderen respektieren und fördern. Obwohl der Autor systematisch vorgeht, setzt er sich in jeder Phase geschickt mit den wichtigsten Denkern der westlichen Tradition auseinander - nicht nur mit Hegel, sondern auch mit den Alten, den klassischen Liberalen, Marx und Zeitgenossen wie Rawls.