Bewertung:

Das Buch stellt eine facettenreiche Geschichte des zentral-eurasischen Kulturkomplexes vor und argumentiert gegen die traditionellen Darstellungen dieser Regionen als „barbarisch“, indem es ihre kulturellen Beiträge und Handelsnetze, insbesondere die Seidenstraße, hervorhebt. Die Erzählung wird jedoch als dicht und bisweilen tangential beschrieben, mit einigen Kritiken an modernen Ideologien, die vom historischen Schwerpunkt ablenken könnten.
Vorteile:⬤ Bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte Mitteleurasiens und entlarvt Mythen über „barbarische“ Nomadenvölker.
⬤ Bietet wertvolle Einblicke in die Verbindungen zwischen verschiedenen Kulturen und historischen Ereignissen in einer riesigen Region.
⬤ Ausführliche Fußnoten und eine Bibliographie für weitere Nachforschungen machen das Buch zu einem guten Hilfsmittel für Gelehrte.
⬤ Klare Sprache, die sowohl Gelehrte als auch Leser anspricht, auch wenn manche sie als zu dicht empfinden.
⬤ Der dichte und hochtechnische Text kann für den allgemeinen Leser eine Herausforderung darstellen und setzt möglicherweise Vorkenntnisse zum Thema voraus.
⬤ Die Erzählung driftet ab in Diskussionen über Modernismus und Kunst und verwässert den Fokus auf den historischen Inhalt.
⬤ Das Fehlen von Karten und visuellen Hilfsmitteln macht es schwierig, komplexe historische Bewegungen und Interaktionen nachzuvollziehen.
⬤ Einige Abschnitte werden als polemisch empfunden, mit Kritiken an modernen Ideologien, die übertrieben oder themenfremd wirken können.
(basierend auf 80 Leserbewertungen)
Empires of the Silk Road: A History of Central Eurasia from the Bronze Age to the Present
Ein epischer Bericht über den Aufstieg und Fall der Reiche der Seidenstraße.
Empires of the Silk Road ist die erste vollständige Geschichte Zentraleurasiens von der Antike bis zur Gegenwart und stellt ein grundlegendes Überdenken der Ursprünge, der Geschichte und der Bedeutung dieser wichtigen Weltregion dar. Christopher Beckwith beschreibt den Aufstieg und Fall der großen mitteleurasischen Reiche, darunter die der Skythen, Attila des Hunnen, der Türken und Tibeter sowie Dschingis Khans und der Mongolen. Darüber hinaus erklärt er, warum das Kernland Mitteleurasiens trotz der Invasionen durch Perser, Griechen, Araber, Chinesen und andere über viele Jahrhunderte hinweg wirtschaftlich, wissenschaftlich und künstlerisch führend war. Indem er die Geschichte der Alten Welt aus der Perspektive Zentraleurasiens neu erzählt, vermittelt Beckwith ein neues Verständnis der inneren und äußeren Dynamik der zentraleurasischen Staaten und zeigt, wie ihre Menschen die eurasische Zivilisation wiederholt revolutionierten.
Beckwith erzählt von der Wanderung der Indoeuropäer aus Mitteleurasien, ihrer Vermischung mit den einheimischen Völkern und der daraus resultierenden Entwicklung der griechisch-römischen, persischen, indischen und chinesischen Zivilisationen.
Er beschreibt die Grundlage für die blühende Wirtschaft des vormodernen Mitteleurasiens, den Zerfall der Wirtschaft nach der Teilung der Region durch die Chinesen und Russen im 18. und 19. Jahrhundert und die Schädigung der mitteleurasischen Kultur durch die Moderne.
Und er erörtert die weltgeschichtliche Bedeutung des teilweisen Wiederaufstiegs der zentral-eurasischen Nationen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion.
Empires of the Silk Road stellt Mitteleurasien in einen weltgeschichtlichen Rahmen und zeigt, warum die Region für das Verständnis der Zivilisationsgeschichte von zentraler Bedeutung ist.