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Voyager: Constellations of Memory
Ein verblüffender Essay in Buchlänge, zugleich großartig und intim, von der National Book Award-Finalistin Nona Fernndez.
Voyager beginnt damit, dass Nona Fernndez ihre ältere Mutter zum Arzt begleitet, um eine Erklärung für ihre häufigen Stürze und ihre Unfähigkeit, sich an das zu erinnern, was ihnen vorausging, zu finden. Während die Autorin auf das Bild des Gehirnscans ihrer Mutter starrt, fällt ihr auf, dass die auf dem Bildschirm angezeigten elektrischen Signale dem Nachthimmel ähneln.
Inspiriert von der Mission der Voyager-Raumschiffe beginnt Fernndez einen Prozess der Beobachtung und Dokumentation. Sie beschreibt eine kürzliche Reise in die abgelegene Atacama-Wüste - einer der besten Orte der Welt für astronomische Beobachtungen -, um sich Menschen anzuschließen, die wie sie hoffen, die mythologisierte Geschichte der neuen chilenischen Demokratie zu entlarven. Fernndez verwebt in diesem kurzen, aber intensiv imaginierten autobiografischen Essay die Geschichte der Krankheit ihrer Mutter mit der Geschichte ihres Landes und des Kosmos selbst. Sie untersucht die Mechanismen des persönlichen, bürgerlichen und stellaren Gedächtnisses und besteht darauf, die Wahrheit dessen, was wir gesehen und erlebt haben, zu bewahren und Wege zu finden, das wiederzuerlangen, was Menschen und Länder oft lieber vergessen.
In Voyager findet Fernndez ein neues Gefäß für ihre tiefgründigen und surrealen Abrechnungen mit der Vergangenheit. Sie ist eine der großen Chronistinnen unserer Zeit und hat ein reichhaltiges Buch mit viel Resonanz geschrieben.