
Lettered Knight: Knowledge and Aristocratic Behaviour in the Twelfth and Thirteenth Centuries
Die Begegnung zwischen Ritter und Wissenschaft könnte paradox erscheinen. Sie ist jedoch mit der intellektuellen Renaissance des zwölften Jahrhunderts verbunden, einer für die westliche Geschichte wesentlichen Bewegung.
Der Ritter kämpft nicht nur in Schlachten, sondern bewegt sich auch an mondänen Höfen. Er interessiert sich für lateinische Klassiker und Lektüre und sogar für seine eigene Poesie. Er unterstützt "Jongleure" und Minnesänger und führt gerne literarische Gespräche mit Klerikern, die versuchen, sein oft brutales Verhalten zu verbessern.
Diese buchstabengetreuen Krieger verbessern zwar ihre Kultur, lernen aber auch, ihre eigene Gewalttätigkeit zu unterdrücken, und werden in die Höflichkeit eingeweiht: ausgewählte Sprache, angemessene Gesten, elegante Kleidung und Tischmanieren. Ihr Umgang mit Frauen, die oft gelehrt sind, wird galanter.
Eine geistige Revolution vollzieht sich bei den Laieneliten, die im Kontakt mit dem Klerus ihre Waffen für das Gemeinwohl einsetzen. Dieses neue Verhalten ist ein Zeichen der Modernität.