
Robert Penn Warren, Shadowy Autobiography, and Other Makers of American Literature
Gegen Ende seiner Karriere schrieb Robert Penn Warren: „Man kann sagen, dass unser Leben unsere eigene, höchste Fiktion ist“. Obwohl er für sein Schreiben in verschiedenen Genres gelobt wurde, hat Warren nie eine Autobiografie geschrieben. Stattdessen schuf er seine eigene „schattenhafte Autobiografie“ in seiner Poesie und Prosa sowie in seinen Romanen und Sachbüchern. Joseph Millichap, einer der umsichtigsten Wissenschaftler zu Robert Penn Warren und der Literatur des Südens, baut auf der anerkannten Vorstellung auf, dass Warrens Lyrik und Prosa in seinen späteren Jahren autobiografischer wurde, und zeigt, dass sich diese Entwicklung auch in Warrens Literaturkritik widerspiegelt. Diese akribisch recherchierte Studie untersucht insbesondere Warrens spätere Sachbücher, in denen autobiografische Belange ins Spiel kommen - das heißt, in jenen, die von psychologischen Krisen geprägt sind, wie Democracy and Poetry.
Millichap zeigt die miteinander verknüpften literarischen Gattungen Autobiografie, Kritik und Poesie als psychologische Modi auf, die das Zusammenspiel von Warrens Leben und Werk in seinen späteren Sachbüchern umfassen. Er zeigt auch, wie sich Warrens kritische Auseinandersetzung mit bedeutenden amerikanischen Autoren oft auf die Art und Weise konzentrierte, wie sich deren kreatives Schaffen mit ihrem Leben überschnitt, und so sowohl autobiografische Kritik als auch die Ausarbeitung von Warrens eigener Autobiografie unter diesen Einflüssen hervorrief. Millichaps neuestes Buch konzentriert sich auf Warrens kritische Reaktionen auf William Faulkner, John Crowe Ransom, Herman Melville, Nathaniel Hawthorne, John Greenleaf Whittier und Theodore Dreiser. Darüber hinaus befasst sich die Autorin sorgfältig mit den schwarzen und weiblichen Schriftstellern, die Warren in American Literature genauer untersuchte: The Makers and the Making.
Robert Penn Warren, Shadowy Autobiography, and Other Makers of American Literature zeigt die Breite von Millichaps Gelehrsamkeit, die Tiefe seiner Einsicht und die Reife seines Urteils, indem er uns zu verstehen gibt, dass Robert Penn Warren durch sein Schreiben seine eigene Berufung als Dichter und Kritiker - und als Amerikaner - kennenlernte.