
Rome
Shakespeares fünf römische Tragödien Die Vergewaltigung der Lucretia, Coriolan, Julius Csar, Antonius und Cloptre und Titus Andronicus in einem Buch zusammenzufassen, bedeutet, den Aufstieg und den Untergang einer Zivilisation, die unter dem Druck der Machtkämpfe zusammenbricht, wieder aufleben zu lassen.
Aber seien Sie vorsichtig. Jean Marc Dalp schneidet die Gewürze neu, um aus Rom ein neues Werk zu machen, eine stürmische Reise, die in der Tyrannei wurzelt, in eine stotternde Republik umschlägt, sich zum Imperium aufschwingt und dann in blutigem Chaos zusammenbricht. Eine Reise, auf der jeder mit Gewalt einen Körper, eine Krone, ein Privileg, eine Legitimität, ein Territorium, ein Wort für sich beansprucht. Diese Härte ist uns vertraut, denn sie durchzieht das Privatleben ebenso wie das öffentliche Leben, die zeitgenössische Geschichte ebenso wie die des antiken Roms.
Mit Verve und Scharfsinn verleiht Jean Marc Dalp einer unbarmherzigen Poesie Gestalt, die auch heute noch hartnäckig anklingt.