Bewertung:

Das Buch ist ein detaillierter Bericht über den Holodomor, die von Menschen verursachte Hungersnot in der Ukraine in den frühen 1930er Jahren, die durch die sowjetische Politik unter Stalin verursacht wurde. Es untersucht den historischen Kontext, die brutalen Auswirkungen der Kollektivierung und der staatlichen Unterdrückung sowie deren Bedeutung für die heutigen Konflikte in der Ukraine. Obwohl die Erzählung fesselnd und gut recherchiert ist, wird in einigen Rezensionen bemängelt, dass sie bei der Schilderung der Ereignisse zu einer einseitigen Perspektive neigen könnte.
Vorteile:⬤ Die gründliche historische Recherche und die umfangreiche Verwendung verschiedener Quellen machen die Darstellung informativ.
⬤ Fesselnder und einnehmender Schreibstil, der die Brutalität der Ereignisse einfängt.
⬤ Bietet einen wertvollen Kontext für das Verständnis der aktuellen geopolitischen Spannungen zwischen der Ukraine und Russland.
⬤ Hebt die Bedeutung des Holodomor als ein oft übersehenes tragisches Ereignis in der Geschichte des 20. Jahrhunderts hervor. Jahrhunderts übersehen wird.
⬤ Spannende persönliche Berichte und mündliche Überlieferungen verleihen dem Buch emotionale Tiefe.
⬤ Einige Rezensenten halten das Buch für einseitig, da es sich stark auf die sowjetische Politik konzentriert, ohne breitere historische Faktoren zu erforschen.
⬤ Die ersten Teile des Buches können aufgrund unbekannter Namen und Ereignisse trocken und schwierig zu lesen sein.
⬤ Die Beschreibungen der Ereignisse können äußerst beunruhigend sein, was nicht alle Leser ansprechen dürfte.
⬤ Einige Kritiker bemängeln das Fehlen persönlicher Erzählungen, die den Leser enger mit dem beschriebenen menschlichen Leid verbinden könnten.
(basierend auf 339 Leserbewertungen)
Red Famine - Stalin's War on Ukraine
Das neue Buch des mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Autors von „Gulag“ und „Eiserner Vorhang“ ist von großer Bedeutung.
In den Jahren 1932-33 verhungerten fast vier Millionen Ukrainer, nachdem ihnen absichtlich die Nahrung vorenthalten worden war. Dies ist eine der verheerendsten Episoden in der Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts. Jahrhunderts. Mit beispielloser Autorität und Detailgenauigkeit untersucht Red Famine, wie es dazu kam, wer dafür verantwortlich war und was die Folgen waren. Es ist der bisher umfassendste Bericht über diese schrecklichen Ereignisse.
Das Buch stützt sich auf eine Fülle von Archivmaterial und Zeugenaussagen aus erster Hand, die erst seit dem Ende der Sowjetunion verfügbar sind, sowie auf die Arbeit ukrainischer Wissenschaftler aus aller Welt. Es enthält Berichte von Menschen, die die Hungersnot überlebt haben, und beschreibt, wozu Menschen fähig sind, wenn sie vom Hunger in den Wahnsinn getrieben werden. Es wird gezeigt, wie der sowjetische Staat rücksichtslos Propaganda einsetzte, um Nachbarn gegeneinander aufzuhetzen und vermeintlich „antirevolutionäre“ Elemente zu vertreiben. Er berichtet auch von den Taten außergewöhnlicher Menschen, die alles taten, um das Leid zu lindern.
Auf die Hungersnot folgte rasch ein Angriff auf die kulturelle und politische Führung der Ukraine - und dann die Leugnung, dass sie überhaupt stattgefunden hatte. Volkszählungsberichte wurden gefälscht und die Erinnerung unterdrückt. Einige westliche Journalisten schluckten schamlos die sowjetische Linie, andere lehnten sie mutig ab und wurden unterminiert und schikaniert. Die sowjetischen Behörden waren nicht nur entschlossen, dass die Ukraine ihre nationalen Bestrebungen aufgeben sollte, sondern auch, dass die wahre Geschichte des Landes zusammen mit seinen Millionen von Opfern begraben werden sollte. Die Rote Hungersnot, ein Triumph der Wissenschaft und des menschlichen Mitgefühls, ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Wiedererlangung dieser Erinnerungen und dieser Geschichte. In einem Moment der Krise zwischen Russland und der Ukraine zeigt es auch, wie sehr die Gegenwart von der Vergangenheit geprägt ist.