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Return to Childhood: The Memoir of a Modern Moroccan Woman
Leila Abouzeid, deren Roman Year of the Elephant bereits sechs Mal neu aufgelegt wurde, hat ihre Kindheitserinnerungen ins Englische übersetzt.
Das 1993 in Rabat veröffentlichte und von der Kritik hochgelobte Werk lässt die ineinandergreifenden Dramen von Familienbanden und politischen Konflikten lebendig werden. Vor dem Hintergrund des Kampfes Marokkos um die Unabhängigkeit von der französischen Kolonialherrschaft zeichnet Abouzeid die Entwicklung der persönlichen Beziehungen zwischen den Generationen sowie zwischen Eheleuten nach.
Abouzeids Vater ist eine zentrale Figur, denn er war ein starker Verfechter des marokkanischen Nationalismus, wurde häufig von den Franzosen inhaftiert und seine Familie musste aus der Hauptstadt fliehen. Si Hmed war ein öffentlicher Held, aber die Erinnerungen der jungen Tochter an ihren berühmten Vater und an die Notlage der Familie aufgrund seiner politischen Aktivitäten sind nicht so idyllisch. Die Memoiren verwenden mehrere Stimmen, vor allem die der Frauen, in einer Weise, die an die Erzählstrategien der mündlichen Tradition in der marokkanischen Kultur erinnert.
Rückkehr in die Kindheit kann auch als Autobiografie eingestuft werden, eine Form, die im Nahen Osten erst jetzt als gültige literarische Gattung anerkannt wird. Abouzeids eigene Einleitung und das Vorwort von Elizabeth Fernea gehen auf diese neue Entwicklung in der arabischen Literatur ein.