Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 5 Stimmen.
Russia's Foreign Policy: Change and Continuity in National Identity, Sixth Edition
Dieser klare und umfassende Text, der jetzt vollständig aktualisiert und überarbeitet wurde, untersucht die vergangenen dreißig Jahre der sowjetisch-russischen internationalen Beziehungen und vergleicht die Gestaltung der Außenpolitik unter Gorbatschow, Jelzin, Medwedew und Putin. Andrei Tsygankov stellt herkömmliche Ansichten über die Außenpolitik Moskaus in Frage und zeigt, dass die Definition nationaler Interessen von den Vorstellungen der nationalen Identität abhängt und sowohl in der Geschichte als auch in der Innenpolitik verwurzelt ist.
Der Autor unterstreicht jedoch auch die Rolle des externen Umfelds bei der Beeinflussung des Machtgleichgewichts zwischen konkurrierenden inländischen Gruppen. Anhand russischer und westlicher Quellen zeigt Tsygankov, wie sich die Politik Moskaus unter den verschiedenen Visionen der russischen Staatsführung von den nationalen Interessen Russlands verändert hat. Er gibt einen Überblick über die Ideen und den Druck, die die russische Außenpolitik in sechs verschiedenen Perioden motiviert haben: die Gorbatschow-Ära der späten 1980er Jahre, die liberale "Verwestlichungs"-Ära unter Kosyrew Anfang der 1990er Jahre, die relativ harte etatistische Politik unter Primakow, der pragmatischere Kurs der begrenzten Zusammenarbeit unter Putin und dann Medwedew und die selbstbewusste Politik, die Putin seit seiner Rückkehr an die Macht verfolgt.
Tsygankov bewertet die Erfolge und Misserfolge der russischen Außenpolitik und erklärt die zahlreichen Wendungen, die sich mit der Entwicklung der russischen Identität und der Interaktion mit dem Westen vollzogen haben. Das Buch schließt mit Überlegungen zur Entstehung der post-westlichen Welt und den Herausforderungen, die sich daraus für Russlands anhaltendes Streben nach dem Status einer Großmacht ergeben.